Nach 1851Der Ursprung des Projekts in South Kensington geht ohne Zweifel auf den großartigen Erfolg der Weltausstellung im Jahr 1851 zurück, in der Albert ein Betätigungsfeld für seine beträchtlichen Energien als Organisator und Reformer gefunden hatte. In beiden Projekten wurde Alberts Rolle als Mäzen durch die beeindruckenden administrativen Talente Henry Coles ergänzt, eines Karrierebeamten aus relativ bescheidenen Verhältnissen, der sich in den späten 1840er Jahren das Vertrauen des Prinzen erwarb. 1847 kaufte Albert von Cole, der unter dem Pseudonym "Felix Summerly" sogenannte "Kunstmanufakturwaren" herstellte, ein vergoldetes Silberschreibzeug. Diese Transaktion war, in Coles Worten, "ein Glied in der Kette von Umständen, die zur Weltausstellung führten, ja sogar den Keim für die Anfänge des South Kensington Museum legten." Cole wurde zum "superintendent" - oder, wie wir heute sagen würden, Direktor - des South Kensington Museum und blieb bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1873 dessen überragende Persönlichkeit. Die zahllosen, überstürzten Besuche in Buckingham Palace und in Windsor und die regelmäßigen königlichen Visiten in South Kensington, die in Coles Tagebuch vermerkt sind, bezeugen, wie eng er mit dem Prinzgemahl zusammenarbeitete. Coles früherer Arbeitgeber, Francis Palgrave vom Public Records Office, stellte 1849 fest, daß "Prinz Albert auf ihn schwört", während Albert selbst einmal im Scherz gesagt haben soll: "When you want steam, you must get Cole!" (Wenn Sie Dampf brauchen, nehmen Sie Kohle/Cole!) Von persönlicher Wärme oder Intimität war in dieser Beziehung, die von dem gemeinsamen drängenden Willen zweier Macher angefeuert zu werden schien, allerdings nur wenig zu spüren. Noch im Jahr 1858 vermerkte Cole in seinem Tagebuch über ein Treffen mit dem Prinzen in Buckingham Palace: "Zum ersten Mal forderte er uns auf, Platz zu nehmen."
Als sich abzeichnete, daß die Weltausstellung einen Gewinn abwerfen würde, begann man natürlich, sich Gedanken über die weitere Verwendung dieser Einkünfte zu machen. Als Vorsitzender der Kommission fegte der Prinz sogleich alle Vorschläge vom Tisch, mit dem Geld den Kristallpalast anzukaufen und als Wintergarten zu erhalten. Die Kommission sei strikt daran gebunden, den Gewinn nur "für Objekte in unmittelbarem Zusammenhang mit der gegenwärtigen Ausstellung" auszugeben. Der Überschuß ermögliche die Errichtung dauerhafterer Institutionen zu demselben Zweck, den auch die Ausstellung verfolgt habe, nämlich zur Förderung von Wissenschaft und Kunst. Albert glaubte mit fast schon religiösem Eifer an die Wichtigkeit dieser beiden Bereiche menschlichen Tuns; er sah darin die Werkzeuge, mittels derer der Mensch, "selbst ein göttliches Werkzeug, die Natur zu seinem Nutzen erobern" konnte.
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