Aus diesem nordischen Speisezimmer-Bereich gelangt der Besucher in einen Saal, der den kaiserlichen Sammlungen, dem Sammeln an sich gewidmet ist. Mit seinem italienischen Kamin, den venezianischen Feuerböcken, der dunkelbraunen Kassettendecke und den Schnitzereien der Fensterlambris, einem Tisch voller Kleinbronzen, Büsten, kostbarer Kästchen und Kunstkammerobjekten, während die lange Wand gegenüber dem Fenster vor allem die Kostbarkeiten der Sammlung Ferdinand Robert-Tornow in einem dreiteiligen Kunstschrank aufnimmt, gemahnt er an einen italienischen Studiolo der Renaissance. Die unterschiedlichsten Sitzmöbel der Renaissance in modellhaften Einzelstücken stehen zum Betrachten der Kunstwerke bereit. Die übriggebliebenen Wandflächen schmücken Renaissance-Portraits, italienische Madonnenbilder und -reliefs, Elfenbeine, Emailles, alle in schwarzen Ebenholzrahmen. Dieser Raum folgt noch am meisten dem in Paris, Berlin und dann auch in Amerika vertretenen "Ideal" des "Raums eines Sammlers", während die nächsten Räume origineller und auch originärer sind. Die Form der Präsentation wird damit erklärt, daß die Renaissance die Hoch-Zeit des Sammlertums war, daß hier die großen Mäzene von den Medici bis zu den Fuggern "tätig" gewesen sind.

Im folgenden Raum sind wir in einer anderen Welt. Ein heller Raum der Régence tut sich auf, mit weißer Stuckdecke und einer grünen Damasttapete, die das Parkgrün zu reflektieren scheint. Tatsächlich ist von hier die Gartenterrasse am besten zu erreichen. Der zugehörige Fassadenteil ist der einzige fast symmetrische Teil mit zwei begleitenden polygonalen Erkern als Flanken. Um den Übergang aus den Renaissance-Räumen nicht zu gewaltsam wirken zu lassen, ist dem Raum ein schmales, ein wenig dunkleres Vestibul vorgeschaltet. Die kannelierten Säulen sind, dies für einen echten Régence-Salon unmöglich, aus demselben hellen Eichenholz wie Lambris und Türen.