Plakatmotiv "Migrationen 1500-2005"

 

Zuwanderungsland Deutschland: Migrationen 1500-2005 - Die Hugenotten, Deutsches Historisches Museum
22. Oktober bis 12. Februar 2006, Ausstellungshalle von I.M. Pei - Logo DHM

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Böhmische Glaubensflüchtlinge

Seit dem 16. Jahrhundert regierten die katholischen Habsburger das mehrheitlich protestantische Königreich Böhmen. Hier bestand seit 1609 Religionsfreiheit. König Ferdinand von Böhmen (später Kaiser Ferdinand II.) leitete die Rekatholisierung des Landes ein. Daraufhin erhoben sich 1618 die böhmischen Landstände: Der Dreißigjährige Krieg hatte begonnen.
Der Böhmische Aufstand wurde 1620 in der Schlacht am Weißen Berg bei Prag niedergeschlagen. Daraufhin richteten die Habsburger zahlreiche Aufständische hin. Sie vertrieben und enteigneten protestantische Geistliche sowie Adlige. 1627 wurden alle Protestanten angewiesen, ihre Güter zu verkaufen und zu emigrieren.
Die meist deutsch- und tschechischsprachigen Exulanten gingen häufig ins benachbarte Kursachsen. Viele Zuwanderer ließen sich dauerhaft nieder und erlangten das Bürgerrecht. Sie gründeten eigene Kirchengemeinden und neue Ortschaften wie die Bergbaustadt Johanngeorgenstadt im Erzgebirge.

Tausende von Böhmen wandten sich mit Bittschriften an den sächsischen Kurfürsten. Darin ging es um Unterstützung bei der Ansiedlung, die Ausstellung von Pässen oder, wie hier, um eine Intervention beim Kaiser.

  Brustbild des böhmischen Steuereinnehmers Daniel Hubatka
 

Brustbild des böhmischen Steuereinnehmers Daniel Hubatka


Brustbild des böhmischen Steuereinnehmers Daniel Hubatka

 
Brustbild des böhmischen Steuereinnehmers Daniel Hubatka
Anhang zur Bittschrift des Daniel Hubatka an den sächsischen Kurfürsten Johann Georg I. (1611 – 1656), Wohl Böhmen, um 1654
Handzeichnung, koloriert, beidseitig bemalt, 13,0 x 10,5
Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden, Geheimer Rat, Loc. 8754, Intercessiones 1654-1657, 56r-58v

Der Verfasser dieser Bittschrift, Daniel Hubatka, saß in Böhmen wegen des Vorwurfs der Veruntreuung von Steuergeldern im Gefängnis und bat den sächsischen Kurfürsten um Hilfe. Seine Ehrbarkeit unterstrich der Bittsteller mit dem beigelegten Bild. Es zeigt auf Vorder- und Rückseite die Verletzungen, die Hubatka sich im Dreißigjährigen Krieg zugezogen hatte, als er auf der kaiserlich-sächsischen Seite gegen die feindlichen Schweden kämpfte.

 

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Adresse: Unter den Linden 2, 10117 Berlin, Telefon: 0049 (0) 30 20 30 4 - 0, Telefax: 0049 (0) 30 - 20 30 4 - 543, Wechselausstellungen in der Ausstellungshalle von I.M.Pei, Hinter dem Gießhaus 3, 10117 Berlin,. Link: Verkehrsverbindungen und weitere Besucherinformationen. Öffnungszeiten: Täglich 10.00 bis 18.00 Uhr
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