Die Große Berliner Kunstaustellung 1927 Auf der Großen Berliner Kunstausstellung
des Jahres 1927 stellten Mitglieder der Architektenvereinigung "Der
Ring" in einer eigenen Abteilung Entwürfe für eine Umgestaltung
des Platzes der Republik aus. Unmittelbarer Anlaß war eine Initiative
des preußischen Innenministers Albert Grzesinski, der im Dezember
1926 Pläne für den Durchbruch durch die Ministergärten
in der Wilhelmstraße erbat, die er einem
kleinen Kreis von Parlamentariern und Fachleuten wohl bereits im Februar
1927 vorlegen konnte. Dieser Durchbruch, bei dem die Französische
und die Jägerstraße zusammengeführt und nach Westen mit
der Lennestraße verbunden werden sollten, diente der Entlastung
des Verkehrs in Ost-West-Richtung, der entweder durch das Brandenburger
Tor oder über den stark überlasteten Potsdamer Platz führte.
Der Durchbruch, der bereits bei einigen Beiträgen zum "Wettbewerb Groß?Berlin 1910" erwogen worden war, und den auch Martin Mächlers 1920 veröffentlichter, wohl bereits zwischen 1917 und 1919 entstandener Plan "Detail aus dem Bebauungsplan Groß-Berlin" vorsah, ein Plan, der in der Ausstellung gezeigt wurde und auf den sich alle Teilnehmer bezogen, hätte die Verlagerung zumindest einiger Ministerien in der Wilhelmstraße zur Folge gehabt. Deshalb gingen alle diese Planungen Hand in Hand mit Entwürfen für Ministeriumsneubauten auf dem Platz der Republik. Hans Poelzig schlug vor, den Platz zwischen Reichstag und Kroll-Oper mit langgestreckten, sechsstöckigen Verwaltungsbauten einzufassen, die die gleiche Höhe wie der Reichstag haben sollten. Max Berg, der ehemalige Stadtbaurat von Breslau, setzt hier seine Kritik an, wenn er moniert, in Poelzigs Entwurf würde die beherrschende Stellung des Reichstags, Verkörperung der demokratischen Verfassung, aufgegeben, denn "die |
|