Am 31. Juli 1443 legte Kurfürst Friedrich II., genannt "Eisenzahn",
den Grundstein zum Bau einer Burg auf dem nördlichen Teil der Spreeinsel,
deren südlicher Teil die Stadt Cölln einnahm; im Frühjahr
1451 war der Bau fertiggestellt. Das dreigeschossige, etwa 80 Meter
lange Hauptgebäude stand an der Spree, flußabwärts der
Langen Brücke; weitere Gebäude standen vermutlich im rechten
Winkel dazu, mit der Fassade zum späteren Schloßplatz, also
der Stadt Cölln zugewandt.
Die Hauptresidenz der Kurfürsten von Brandenburg blieb jedoch Tangermünde,
eine Funktion, die Berlin faktisch unter Kurfürst Johann "Cicero"
(1486-1499), formell erst unter Joachim II. (1535-1571) übernahm.
Diesem neuen Status entsprechend ließ Joachim den Bau von Kurfürst
Friedrich niederreißen und auf dessen Fundamenten ab 1538 von
dem Baumeister Caspar Theiß ein neues Schloß im Stil der
sächsischen Renaissance errichten. Zu dem Spreeflügel kam
jetzt ein etwa 70 Meter breiter Flügel am Schloßplatz hinzu,
dessen erster Stock in
ganzer Breite ein großer Saal einnahm. Dieses Renaissanceschloß
wurde von den Nachfolgern Joachims weiter ausgebaut. Johann Georg (1571-1598)
ließ durch Rochus Graf zu Lynar, den Erbauer der Festung Spandau,
ab 1585 die Hofapotheke und ab 1593 den Querbau errichten, der, im rechten
Winkel zum Schloßplatzflügel, den Anfang einer Abschließung
des inneren Schloßhofes bildete. Beide Gebäude blieben, ebenso
wie das von Lynar errichtete "Herzogin-Haus", bis zur Sprengung
des Schlosses im Jahre 1950 nur unwesentlich verändert bestehen.
Kurfürst Joachim Friedrich (1598-1608) schließlich faßte
die bestehenden Gebäude durch Altanbauten zu einem langrechteckigen
Komplex zusammen, der in etwa die Ausdehnung besaß, die das königliche
Barockschloß erhalten sollte wie es bis zur Sprengung bestand.
Kurfürst Friedrich Wilhelm (1640-1688), der "Große Kurfürst",
ließ nach den Zerstörungen des 30-jährigen Kriegs das
Schloß seiner Vorgänger zunächst