Oscar Tellgmann (1857-1936) & Gustav Tellgmann (1888-1973)
Der Name Tellgmann steht für eine traditionsreiche, weit verzweigte Fotografen-Dynastie, die mit dem aus Eschwege stammenden Maler Ferdinand Tellgmann begann: 1841 hatte der Künstler sich in Mühlhausen/Thüringen selbstständig gemacht und ein Fotoatelier gegründet, das Renommee erlangte. Nachdem 1877 der zweitälteste Sohn Franz den Betrieb übernommen hatte, stieg der 1857 geborene Sohn Oscar ebenfalls in das florierende Geschäft ein: Er leitete zunächst die Filiale des Bruders in Eschwege, um sie dann 1883 komplett zu übernehmen. In Bad Sooden, Wanfried an der Werra und Hersfeld eröffnete er Zweigstellen, die allerdings bis zum Tod des Vaters (1897) unter dessen Namen firmierten. Wie auch sein Bruder spezialisierte sich Oscar Tellgmann auf die Militär- und Manöverfotografie und erlangte damit eine überregionale Reputation: er wurde "Hofphotograph" verschiedener Fürstenhäuser und ab 1909 Kaiser Wilhelms II. Bis zum Ersten Weltkrieg gab es neben den Tellgmann-Brüdern lediglich zwei weitere offizielle "Militärfotografen". Die Fotos kaiserlicher Manöver und Paraden, die Oscar Tellgmann seit den 1880er Jahren aufnahm, fanden massenhaft Absatz, oft in Form von Alben oder in Zeitschriften. Die Eschweger Firma gehörte zu den Gründungsmitgliedern des 1910 sich formierenden "Verbandes deutscher Illustrations-Photographen". 1934 übernahm sein Sohn Gustav den Betrieb und führte ihn bis 1954. Die Militärfotografie (unter anderem Manöverübungen der Reichswehr bzw. später der Wehrmacht) gab er jedoch 1937 auf. Sein Nachfolger, der Mitarbeiter Otto Felmeden, behielt den Namen Tellgmann noch geraume Zeit bei. Oscar Tellgmann starb 1936. |