Zu den ersten Fürsten, die in Deutschland medaillenförmige
Schaumünzen prägen ließen, gehörte Friedrich (III.)
der Weise von Sachsen. Seine 1507 in Nürnberg entstandene Schaumünze
auf die Statthalterwürde trägt in der Zeichnung Lucas Cranachs
d. Ä. Handschrift. Schnell eroberte sich die Medaille im Repräsentationsverständnis
der Fürsten einen festen Platz. Medaillen wurden als Gnadenbeweis
und Gunstbezeugung vergeben. Vorliegende Medaille, die dem von 1507
bis 1533 in Annaberg/Erzgebirge belegten Goldschmied, Stempelschneider
und Ratsherrn Hieronymus Magdeburger zugeschrieben ist, ließ Herzog
Johann von Sachsen zum Ehrengeschenk in Gold und als Auswurfmünze
in Silber anfertigen. Bereits 1521 hatte der ernestinische Herzog Johann
die Lehen- und Kuranwartschaft auf die sächsischen Herzogtümer
erhalten. Die Investitur behielt sich Kaiser Karl V. für den Augsburger
Reichstag 1530 vor, verweigerte sie dann aber doch aus Konfessionsgründen.
Die Medaille entstand der Legende nach im Vorfeld des Ausgburger Reichstages,
zu einem Zeitpunkt also, an dem noch mit der Belehnung zu rechnen war.