Eine der populärsten Gestalten der Befreiungskriege war der greise
Gebhard Leberecht von Blücher. Zahlreiche Legenden ranken sich
um sein Leben und seine Heldentaten als "Marschall Vorwärts".
In der Euphorie über die Befreiung von der napoleonischen Fremdherrschaft
wurden dem Fürsten bereits zu Lebzeiten Denkmäler gesetzt
und Medaillen dediziert. Die Stadt Berlin wollte zu den ersten gehören,
die Blücher ihre Reverenz erwiesen. So beauftragte die Berliner
Bürgerschaft mit der Anfertigung einer Prachtmedaille 1816 den
Medailleur Friedrich Anton König, damals noch Assistent seines
Vaters an der Berliner Münze. Die Zeichnungen lieferte kein Geringerer
als Karl Friedrich Schinkel. Während Blüchers Brustbild, eingehüllt
in das berühmte Löwenfell des Herakles, die Vorderseite bestimmt,
zeigt die Kehrseite den Erzengel Michael, wie er den Teufel (die Kriegsfurie)
bezwingt. Noch ganz am Anfang seiner Karriere, hatte König mit
der Blücher-Medaille bereits sein Hauptwerk geschaffen. Die Berliner
ließen für den Fürsten neben zwei silbernen Exemplaren
eines in Gold ausprägen und überreichten Blücher in Karlsbad
die drei Medaillen am 3. Juli 1816, dem Jahrestag der Übergabe
von Paris. Es war zwar nicht die einzige Goldmedaille, die Blücher
bekam, es war aber die größte und schönste.