Im März 1849 verabschiedete die Frankfurter Nationalversammlung
eine Reichsverfassung. Wenn sie auch im Prinzip ein liberal-monarchistischer
Kompromiß blieb, verankerte sie dieselben Grundrechte wie zuvor
die amerikanische Unabhängigkeitserklärung von 1776 und die
Menschenrechtserklärung aus der Französischen Revolution von
1789. Unter dem Eindruck zahlreicher Aufstände radikaldemokratischer
Kräfte in Deutschland und Österreich-Ungarn lehnte der preußische
König Friedrich Wilhelm IV. seine Wahl zum Kaiser der Deutschen
brüsk ab, woraufhin in Sachsen, in der Pfalz und
in Baden Aufstände mit dem Ziel losbrachen, die Reichsverfassung
durchzusetzen und eine demokratische deutsche Republik mit einer Volksregierung
zu errichten. Im Juni und Juli 1849 schlugen preußische Truppen
unter Führung des Prinzen Wilhelm, später Kaiser Wilhelm I.,
den Aufstand in Baden/Pfalz endgültig nieder. Preußische
Soldaten erhielten als Anerkennung eine silberne Gedenkmedaille. Der
militärischen Niederwerfung des Aufstandes in Baden zum Trotz entwickelte
sich gerade dieses Großherzogtum in der Zusammenarbeit von Monarchie
und Liberalismus zum liberalen Musterland Deutschlands.