53. Medaille 750 Jahre Dresden

52. 54.

1956
Medailleur: Bruno Eyermann (1888-1961)
9,2 cm; Eisenkunstguß
Inv.-Nr.: N 90/3953

Das zerstörte Dresden, 1945


Nach dem Zweiten Weltkrieg taten sich die Deutschen schwer mit einer neuen Nationalhymne. Das Deutschlandlied Hoffmanns von Fallersleben, 1922 durch den sozialdemokratischen Reichspräsidenten Friedrich Ebert zur Nationalhymne erkoren, war 1945 von den Alliierten verboten worden. Noch vor der Bundesrepublik legte sich die DDR 1949 eine neue Hymne zu. Den Text hatte Johannes R. Becher geschrieben, die Melodie komponierte Hanns Eisler. Die erste Zeile der DDR-Nationalhymne nahm Bruno Eyermann zum Motto für seine Medaille zur 750-Jahr-Feier Dresdens. Gerade jene Stadt, gerühmt als "Elbflorenz" und Kleinod deutscher Barock-Baukunst, war am 13./14. Februar 1945 durch Angriffe alliierter Bomberflotten in Schutt und Asche gelegt worden. "Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt …" - Eyermann zeigt Ruinen und den "Trümmermann", einen zuversichtlichen Arbeiter, der den Aufbauwillen nahezu aller Bevölkerungsteile in Ostdeutschland verkörperte. Stellvertretend für das Ziel der Anstrengungen steht die Wiedererrichtung des Zwinger-Ensembles. Die Medaillenkehrseite gibt den Blick frei auf die unbeschädigte Silhouette der Stadt - Erinnerung oder Vision des Künstlers ? Dresden ist bis heute ein Symbol sinnloser Zerstörung geblieben.

52. 54.
Untitled Document Untitled Document