Einen vorderen Platz bei der Heldenverehrung in der DDR nimmt der Vorsitzende
der KPD Ernst Thälmann (1886-1944) ein. Ermordet im KZ Buchenwald,
steht Thälmann gleichermaßen als Synonym für Antifaschismus
wie für proletarischen Kampfgeist, indem er oft in der Uniform
des Rotfrontkämpferbundes dargestellt wird. Thälmann-Denkmäler
wurden zahlreich errichtet, und die Pionierorganisation, der ein großer
Teil der Schulkinder bis zum 14. Lebensjahr angehörte, trug seinen
Namen. Der Leipziger Bildhauer Eyermann schuf 1957, zweifellos als Auftragswerk,
eine Bildnismedaille, die, in verschiedenen Größen und mit
unterschiedlichen Zweckinschriften versehen, noch Mitte der 80er Jahre
zu Ehrungen Verwendung fand. Das Komitee der Antifaschistischen Widerstandskämpfer
verkaufte Eyermanns Medaille auch an private Interessenten.