I. Zur deutschen Medaille zwischen Kunst, Historiographie und Museum |
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Scheinbar diametral stehen sich zwei
Definitionen für den einen Gegenstand Medaille gegenüber.
Zum einen wird traditionell darunter - abgeleitet vom lateinischen metallum,
italienisch medaglia, französisch médaille -
ein metallenes, münzähnliches Erinnerungsstück ohne gesetzliche
Zahlungskraft verstanden.(1)
Zum anderen ist diese starre Tradition neuerdings mit der Herleitung des
Medaillenbegriffs vom Relief als Gattung der Bildhauerkunst aufgebrochen,
was wiederum der Medaille die Möglichkeit einer kunstgeschichtlichen
Karriere mit dem Ziel gibt, als Sonderform der Reliefplastik gesehen zu
werden.(2) Das
zielt auf eine Aufwertung der Kunstmedaille in ihrer freieren plastischen
Form und auf die Abgrenzung vom kunstloseren, stereotypen Massenausstoß
kommerzieller, vorwiegend geprägter, Medaillen.
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(1) Kurt Regling in :Schrötter, Friedrich von:Wörterbuch der Münzkunde, Berlin 1930. S.379. (2) Börner/Steguweit, Europäische Medaillenkunst, S.13-26. |
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