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Uniformität kennzeichnete die im Nationalsozialismus in der Hitler-Jugend (HJ) organisierten Kinder und Jugendlichen. Der Aufbau der HJ war streng geregelt. Die Mitglieder wurden nach Alter und Geschlecht unterschieden: Die Jungen von 10-14 Jahren fasste das Deutsche Jungvolk der HJ zusammen, die 14-18 Jährigen die HJ. Ebenso vereinte die Mädchen im Alter von 10-14 Jahren der Jungmädelbund des Bundes Deutscher Mädel (BDM) in der HJ. Die Älteren gehörten dem Bund Deutscher Mädel an. Seit 1938 existierte zudem das „BDM-Werk Glaube und Schönheit“, das die 17-21jährigen Frauen aufnahm, um sie auf ihre zukünftige Rolle als Hausfrau und Mutter vorzubereiten.
Die Anfertigung von Stoffen und Uniformen der HJ unterlag strengen Regeln und Vorschriften. Deren Einhaltung kontrollierte die Reichzeugmeisterei (RZM). Die korrekte Trageweise überwachte die Organisation.
Erstmals in der Geschichte der Kinderkleidung wurden Kinder und Jugendliche mit einer eigenen Uniform ausgestattet. Das Tragen dieser Kleidung war Pflicht. Sie förderte Selbstwertgefühl und Disziplin, suggerierte Gemeinschaft und Gruppenzugehörigkeit und hob alle Klassenunterschiede auf. „Die Uniform ist das Symbol der Gemeinschaft. Wer Uniform trägt, ist nicht mehr ein Einzelner sondern die Verkörperung aller, die seines Glaubens sind.
Ehre die Uniform und du ehrst damit deine Kameraden und deine Idee. [...]“ (Baldur von Schirach, Reichsjugendführer der NSDAP und Jugendführer des Deutschen Reiches, in den Uniformvorschriften der HJ).
Monumental und erschreckend sind die Bilder der Massenveranstaltungen, auf denen Hunderte von Jugendlichen in einheitlicher Tracht auftraten: Die HJ neben Familie und Schule als Erziehungsinstanz, die den Nachwuchs im Sinne der NS-Ideologie erzog.