Sammlungen des Deutschen Historischen Museums – Alltagskultur II – Kleidung / Textilien

verantwortlich: Dr. Regine Falkenberg

Alltagskultur II – Kleidung / Textilien

Die Sammlung Kleidung/Textilien umfaßt etwa 15000 zivile Textilien (25000 Datensätze) aus dem Zeitraum von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart.

Vorschaubild „Charleston-Kleid“ Vorschaubild „Gardine mit Darstellung“

Einen Schwerpunkt der Sammlung bildet die Ereignisgeschichte: So gibt es beispielsweise ein Vivatband aus dem Siebenjährigen Krieg, eine Pantalon aus der französischen Revolutionszeit oder eine englische Spitzengardine, auf der die Kaiserproklamation von 1871 dargestellt ist.

Anteilmäßig größer ist der Bestand, der alltags- und kulturgeschichtliche Themen behandelt: Das Bild der „neuen Frau“ runden Charleston- und Nachmittagskleider der 20er Jahre ab, Korsetts aus dem 18. Jahrhundert sowie Leibwäsche aus dem 19. und 20. Jahrhundert ergänzen die Darstellung von Körper und Hygiene, und in den Themenbereich Jugend fällt etwa der Parka von 1968, eine Hippie-Samtjacke oder die Skinhead-Bomberjacke.

Innerhalb der Sammlung Kleidung/Textilien bestehen darüberhinaus kleinere Spezialsammlungen:

  • Livreen aus der Zeit 1899 bis 1938 vom Hofstaat des Kronprinzen Wilhelm von Preußen (1882-1951). Viele Livreen sind „1905“ datiert: Es war das Jahr der Heirat des Kronprinzen mit Cecilie Herzogin zu Mecklenburg-Schwerin (1886-1954). Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs waren Schloss Cecilienhof und Schloss Oels bei Breslau Wohnsitz der Kronprinzenfamilie.
  • Kleidung und Textilien aus der DDR:
    Mode aus Exquisit-Geschäften, Präsent-20-Anzüge, Kinder- und Babykleidung, Ziertücher zu verschiedenen Festen und Anlässen, Kleidungsstücke von Wilhelm Pieck, Otto Grotewohl oder Walter Ulbricht, Sport- und Olympiakleidung von Katarina Witt oder Gabriele Seyfert.
  • 365 Transparente aus Textilmaterial (Papp- und Papiertransparente befinden sich in der Sammlung Dokumente II):
    240 von der Protestdemonstration auf dem Berliner Alexanderplatz am 4.11.1989 (vgl. dazu auch die Dokumentation im Internet), 60 von einer Demonstration für eine einheitliche Polizeigewerkschaftszugehörigkeit in Berlin 1990, 50 von Demonstrationen der SED-Basis in Berlin im November und Dezember 1989, 15 Transparente der Berliner Regionalgruppe der Umweltorganisation „Greenpeace“.
  • 200 Schleifen von Kränzen, die zwischen 1970 und 1985 in der ehemaligen DDR zu verschiedenen Anlässen von Personen und Vereinigungen niedergelegt wurden.
  • Etwa 500 zivile Uniformen und Arbeitskleidung (ADAC, Bahn, Berliner Stadtreinigungsbetriebe, Bergbau, Büro für Besuchs- und Reiseangelegenheiten, Forst, Gastronomie, Olympiahostess, Post, Rotes Kreuz, Wasserwirtschaft) sowie uniforme Kleidung von Jugendverbänden (Hitler-Jugend, Freie Deutsche Jugend, Pioniere).
Vorschaubild „Matrosenanzug“

Die Sammlung Kleidung/Textilien besteht, was die Zeit zwischen 1800 und 1930 angeht, zu Teilen aus historischen Sammlungen: der Sammlung Budzinski, die zum Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz gehört und 1996 zurückgeführt wurde, und der des ehemaligen Hohenzollernmuseums. Beide waren in Teilbeständen im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg in die Sowjetunion verbracht und in den fünfziger Jahren an das Berliner Museum für Deutsche Geschichte (MfDG) in seiner Funktion als Nationalmuseum der DDR zurückgegeben worden.

Zivile Textilien wurden im MfDG zunächst innerhalb des Hauptsammlungsbereichs „Kunst“ angesiedelt. Ab 1960 bildeten sie dann einen eigenständigen Bereich „Kleidung/Textilien“. Durch die Zusammenlegung der beiden Häuser, des MfDG und des DHM, gehört der Bestand seit 1991 zum Sammlungsbereich Alltagskultur.

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