Sammlungen des Deutschen Historischen Museums – Kunst II

Dem DHM wurden in der Folge der Wiedervereinigung die Sammlungen des Museums für Deutsche Geschichte übergeben (s.Geschichte).

Dieser interessante Bestand, der wohl einmalig in Deutschland ist, spiegelt, wie in einer Bildergalerie des 19. Jahrhunderts den Blick der DDR auf die Geschichte. Wer Geschichte als "Geschichte von Klassenkämpfen" beschreibt, sucht nach den wenigen Ereignissen, die sich in diesem Sinne interpretieren lassen. Der Bauernkrieg von 1525 und die Revolutionen von 1848 und 1918 wurden z.B. als Wendemarken auf dem Weg in eine sozialistische Gesellschaft aufgefaßt.

Auch der Widerstand der Kommunisten gegen den Nationalsozialismus wurde bildwürdig, aber ideologisch überhöht. Die Errungenschaften im eigenen Land ließ man durch Auftragsvergaben an Künstler großartig ins Bild setzen. Im Bestand finden sich außerdem eine Fülle von Porträts und Büsten der Vordenker und Kämpfer für eine klassenlose Gesellschaft, wie von den Gründern der DDR. Um im Stil einer heroischen Überhöhung der Protagonisten zu bleiben, beauftragte man in den Anfangsjahren der DDR auch Künstler, die schon für die Nationalsozialisten gearbeitet hatten. In den 60er Jahren entschied sich das Museum, Bilder und Skulpturen von Künstlern zu erwerben, die in den 20er Jahren für die KPD künstlerisch tätig waren. So findet sich im Haus die Inkunabel der Arbeiterbewegung "Die Internationale" von Otto Griebel", die 1929/30 entstand, aber auch andere bedeutende Werke von Künstler, die der "Assoziation Revolutionärer Künstler" angehörten, wurden angekauft.

Hinzukommen die Bestände, die das Deutsche Historische Museum seit seiner Gründung 1987 erwerben konnte. Stellvertretend seien hier die Werke von Lovis Corinth, Käthe Kollwitz und von dem 1944 in Auschwitz ermordeten Felix Nussbaum genannt. Auch die bundesrepublikanische Geschichte ist mit einigen Werken beispielhaft vertreten.So sind Willy Baumeister mit seiner Afrikanischen Legende ebenso wie Volker Pilgrims Adenauerkopf zu finden Der Gesamtbestand fügt sich insgesamt zu einer wichtigen Sammlung zur Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts.

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