Was ist Aufklärung? Fragen an das 18. Jahrhundert
„Was ist Aufklärung?“, fragte der Berliner Pfarrer Johann Friedrich Zöllner 1783 in einem Beitrag für die Berlinische Monatsschrift. Diese stellte die Frage ihren Leser*innen und initiierte damit eine Debatte um den Begriff, der die Philosophiegeschichte prägte. Die Ausstellung nimmt die Frage auf und konzentriert sich dabei auf die wichtigen Auseinandersetzungen der Epoche. Sie trägt den Widersprüchen und Ambivalenzen Rechnung, indem sie die Ideen dieser Epoche nicht als homogenes Fortschrittsprojekt präsentiert, sondern Konflikte um Konzepte und Forderungen sichtbar macht. Deutlich wird, dass die Vorstellungen von Gleichberechtigung oder Toleranz den heutigen Vorstellungen nicht immer entsprechen und auch oft in der Praxis nicht eingelöst wurden. Die Suche nach Wissen und der neuen Wissenschaft, Fragen nach der Religion, Gleichheit und Freiheit der Menschen und Forderungen nach bürgerlichen Rechten bis hin zu Merkantilismus und Weltbürgertum – diese Themen des sogenannten „langen 18. Jahrhunderts“ nimmt die Ausstellung in einer internationalen Perspektive in den Blick.