Otto Griebels zwischen 1928 und 1930 entstandene Gemälde "Die Internationale" gilt als herausragendes Beispiel der proletarisch-revolutionären Kunst. Der Maler füllte die Leinwand mit der Darstellung unendlich vieler, gleichberechtigt nebeneinander stehender Arbeiter unterschiedlicher Nationalität, die gemeinsam die "Internationale" singen. Griebel, seit 1919 aktives Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), verzichtet jedoch auf die übliche kommunistische Symbolik. Er illustriert die Idealvorstellung des über Partei- und Landesgrenzen hinaus gemeinsam vorwärtsschreitenden Weltproletariats: Nur die internationale Solidarität der Arbeiter kann die herrschenden Mißstände überwinden. So ermutigt das Bild zum Klassenkampf. Griebel selbst ist rechts in der zweiten Reihe zu erkennen. Er demonstriert die Solidarität zwischen Künstlern und Arbeitern, indem er seine Hand auf die Schulter des vor ihm stehenden Bergmannes legt. Der politisch engagierte Maler gehörte auch zu den Mitbegründern der 1929 in Dresden gebildeten Asso-Gruppe (Assoziation Revolutionärer Bildender Künstler Deutschlands). Dieser Einsatz galt den Nationalsozialisten nach ihrer Machtübernahme als gefährlich: 1933 durchsuchte die Geheime Staatspolizei (Gestapo) Griebels Haus und verhaftete den Künstler das Bild wurde beschlagnahmt und geriet unter ungeklärten Umständen in das polnische Lodz. Von dort wurde es nach 1945 an den Maler zurückgegeben.
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