Not macht erfinderisch - und die durch Mangel und Entbehrung hervorgerufene Not während des Ersten Weltkriegs zwang zu besonders viel Einfallsreichtum. So gab es 1918 in Deutschland wohl kaum einen Zivilisten, der noch eine ungeflickte Baumwollhose besaß. Ein Kleidungsstück aus Baumwolle war in der zweiten Kriegshälfte auf legalem Weg praktisch nicht zu erwerben, nachdem der Rohstoff nicht mehr importiert werden konnte. Die Textilindustrie stellte daraufhin auf die Produktion von Kleidung aus Brennnesselfasern und vor allem aus Papiergarnen um, die als vergleichsweise rissfest galten. Aus ihnen wurden daher nicht nur Hosen und Oberbekleidung hergestellt, sondern auch Schuhsohlen.
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