Heimtückisch stößt der Sozialdemokrat dem deutschen Frontsoldaten den Dolch in den Rücken, damit dieser mitsamt der schwarz-weiß-roten Fahne des Kaiserreiches zu Boden sinkt. Das Motiv des von hinten erdolchten Soldaten fand in der Weimarer Republik durch rechte Organisationen und Parteien häufig Verwendung – so auch durch die DNVP. Die im November 1918 gegründete Partei wollte die monarchischen Farben und mit ihnen nationalkonservative Werte in der neuentstandenen Republik aufrecht erhalten. Repräsentanten republiktreuer Parteien wie der SPD galten den Deutschnationalen als „Novemberverbrecher", die niederträchtig die Monarchie gestürzt und das Deutsche Reich anschließend durch Unterzeichnung des Waffenstillstandabkommens und des Versailler Vertrages den Entente-Mächten ausgeliefert hätten. Deshalb hat der Entwerfer des Plakates die mordende Figur zusätzlich mit einer Verbrechermaske gekennzeichnet, um den grundboshaften Charakter der Sozialdemokratie zu unterstreichen.
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Die Dolchstoßlegende
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