Adolf von Harnack 1851-1930

7. Mai: Adolf Harnack wird in Dorpat (heute: Tartu, Estland) als Sohn eines Theologieprofessors geboren.

Theologiestudium an der Universität Dorpat.

Promotion und Habilitation in Leipzig.

Harnack ist außerordentlicher Professor in Leipzig.

Herausgabe der "Theologischen Literaturzeitung".

Berufung auf ein Ordinariat für Kirchengeschichte an die progressive Theologische Fakultät Gießen.
Heirat mit Amalie Thiersch. Aus der Ehe gehen sieben Kinder hervor.

Professor in Marburg. Er arbeitet an dem "Lehrbuch zur Dogmengeschichte", das seinen wissenschaftlichen Ruf begründet, und gründet die protestantische Kulturzeitschrift "Christliche Welt".

Auf Betreiben Otto von Bismarcks (1815-1898) erfolgt gegen den heftigen Widerstand des Evangelischen Oberkirchenrats und konservativer Kreise die Berufung Harnacks an die Berliner Theologische Fakultät.

Aufnahme in die Preußische Akademie der Wissenschaften.
Erste Veröffentlichungen in den "Preußischen Jahrbüchern".
Bekanntschaft mit dem Ministerialbeamten des preußischen Kultusministeriums Friedrich Althoff (1839-1908), über den er Kaiser Wilhelm II. kennenlernt. Beide berät er in der Wissenschaftspolitik.

Gründungsjahre der "Kirchenväter-Kommission" zur Herausgabe der "Griechischen christlichen Schriftsteller".

Seine bekannteste Schrift "Das Wesen des Christentums" erscheint. Er veröffentlicht außerdem seine 200jährige Geschichte der Preußischen Akademie der Wissenschaften.

Auf Betreiben Harnacks wird mit dem Neubau der Königlichen Bibliothek begonnen, deren Generaldirektor er ab 1905 wird.

Präsident des liberalen "Evangelisch-sozialen Kongresses".

Harnack ist Mitbegründer der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft (heute: Max-Planck-Gesellschaft), der er bis zu seinem Tod als Präsident vorsteht.

Wilhelm II. erhebt Harnack als ersten Theologen in den Ritterstand und verleiht ihm den erblichen Adelstitel.
Im Ersten Weltkrieg ist Harnack als Mitglied der "Freien Vaterländischen Vereinigung" Anhänger einer maßvollen Kriegszielpolitik.

Harnack begrüßt die Ausrufung der Republik und setzt sich in den zwanziger Jahren für sie ein, was ihm viele als "Verrat" übelnehmen.

Mitarbeit in der "Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft".

Emeritierung.

In Berlin-Dahlem eröffnet das Harnack-Haus, ein geisteswissenschaftliches Zentrum.

10. Juni: Adolf von Harnack stirbt in Heidelberg.