Arthur Graf von Posadowsky-Wehner 1845-1932

Politiker

  • 1845
    3. Juni: Arthur Graf von Posadowsky-Wehner wird in Groß-Glogau (Schlesien) als Sohn eines Oberlandgerichtsrats geboren.
  • 1864-1867
    Jurastudium in Berlin, Heidelberg und Breslau.
  • 1867-1869
    Nach der Promotion ist Posadowsky-Wehner Referendar am Breslauer Stadtgericht.
  • 1869-1873
    Er verlässt den Staatsdienst und ist als Gutswirt tätig.
  • 1873-1882
    Landrat in der Provinz Posen.
  • 1882-1885
    Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses für die Freikonservative Partei.
  • 1883
    Posadowsky-Wehners erste sozialpolitische Studie erscheint: "Über die Altersversorgung der Arbeiter".
  • 1885
    Er wird Leiter der neu gegründeten Provinzialselbstverwaltung Posens.
  • 1890
    Ernennung zum Landeshauptmann Posens.
  • 1893
    Berufung zum Staatssekretär des Reichsschatzamts. Es gelingt Posadowsky-Wehner, dieser Behörde gegenüber dem mächtigen preußischen Finanzministerium Eigengewicht zu verleihen.
  • 1897-1908
    Staatssekretär des Reichsamts des Inneren und preußischer Staatsminister. In diesem Amt setzt Posadowsky-Wehner bedeutende wirtschafts- und sozialpolitische Reformen durch. Gegenüber der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) gibt er die Ausgrenzungspolitik auf. Er stützt seine Politik auf die enge Zusammenarbeit mit der Zentrumspartei.
  • 1900-1903
    Posadowsky-Wehners Politik konzentriert sich auf eine umfassende Reform der Sozialversicherung und auf sozialpolitische Maßnahmen wie die Regelung der Arbeitszeit, das Verbot der Kinderarbeit und die Verbesserung des Mutterschutzes. Diese Reformen werden parlamentarisch von der SPD mitgetragen.
  • 1904-1906
    Unter starkem innenpolitischem Druck orientiert sich die Wirtschaftspolitik an konservativen, agrarprotektionistischen Interessen.
  • 1908
    Nachdem Reichskanzler Bernhard Fürst von Bülow die parlamentarische Zusammenarbeit mit dem Zentrum wegen kolonialpolitischer Differenzen beendet hat, tritt Posadowsky-Wehner zurück.
  • 1909/10
    Veröffentlichung der Schriften "Luxus und Sparsamkeit" und "Die Wohnungsfrage als Kulturproblem".
  • 1912-1918
    Fraktionsloses Mitglied des Reichstags.
  • 1919/20
    In der Weimarer Nationalversammlung wird Posadowsky-Wehner Fraktionsvorsitzender der neugegründeten Deutschnationalen Volkspartei (DNVP).
    Obwohl er Gegner der republikanischen Staatsordnung ist, missbilligt er politische Umsturzversuche und kritisiert innerparteiliche Befürworter des Lüttwitz-Kapp-Putsches.
  • 1920
    Austritt aus der DNVP.
  • 1923/24
    Auf dem Höhepunkt der Inflation engagiert sich Posadowsky-Wehner für die Aufwertungs- und Entschädigungsforderungen der Inflationsopfer.
  • 1928-1932
    Mitglied des preußischen Landtags für die "Reichspartei für Volksrecht und Aufwertung".
  • 1932
    Die Schrift "Volk und Regierung im neuen Reich" erscheint.
    23. Oktober: Arthur Graf von Posadowsky-Wehner stirbt in Naumburg.
Gabriel Eikenberg
14. September 2014

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