August Horch 1868-1951

12. Oktober: August Horch wird als Sohn des Schmiedes und Winzers Karl Horch und dessen Ehefrau Helene (geb. Michel) in Winningen an der Mosel (Kr. Mayen-Koblenz) geboren.

Besuch der Volksschule.

Nach erfolgreich bestandener Gesellenprüfung als Schmied ist er auf Wanderschaft. Horch arbeitet in Deutschland, Österreich-Ungarn, Serbien und Bulgarien.

Er absolviert die Ausbildung zum Ingenieur für Maschinen- und Motorenbau am Technikum in Mittweida (Sachsen).

Tätigkeit auf einer Rostocker Werft im Konstruktionsbüro für Schiffsmaschinenbau.

In Leipzig beteiligt sich Horch an der Entwicklung eines Verbrennungsmotors für ein Torpedoschiff.

Oktober: Er wird von Carl Benz (1844-1929) zum Betriebsleiter des Motorenwagenbaus der Firma Benz & Co in Mannheim ernannt.

September: Heirat mit Anna Schulz in Leipzig.

November: Mit einem Kapital von 30.000 Mark gründet Horch gemeinsam mit einem Teilhaber in Köln-Ehrenfeld die Firma "August Horch & Cie.". Neben der Reparatur von Automobilen widmet er sich vor allem der Konstruktion von Personenkraftwagen.

Januar: Er unternimmt die erste Ausfahrt mit einem von ihm entworfenen Automobil, wobei dessen Höchstgeschwindigkeit von 32 km/h noch nicht erreicht wird. Der viersitzige Oberbau besitzt - wie damals üblich - keine Türen, die Beleuchtung findet durch Kerzenlaternen statt. Erstmals wird hier das Prinzip der Reibungskupplung umgesetzt. Die Motorkraft wird durch eine Kardanwelle übertragen.

Wirtschaftliche Schwierigkeiten zwingen Horch zur Verlagerung seines Betriebs nach Reichenbach/Vogtland und zur Zusammenarbeit mit neuen Firmenteilhabern.

Ihm gelingt der Bau eines Automobils mit einem vierzylindrigen Motor.

März: Horch präsentiert seine Automobile auf der Frankfurter Messe.
Er wandelt seine Firma in eine Aktiengesellschaft um, die Horch AG. Neuer Firmensitz wird Zwickau (Sachsen).

Horch nimmt an der Herkomer-Fahrt, einer "Autozuverlässigkeitsfahrt" für normale Tourenwagen, teil und erreicht das Ziel.

Er konstruiert und baut sein erstes sechszylindriges Automobil.
Die Angestellten der Horch AG treten für einen Monat in den Streik, um höhere Löhne zu erzielen. Der Ausstand endet ergebnislos.

Horch meldet seine Konstruktion zur Teilnahme an der Prinz-Heinrich-Fahrt. Er steuert den Wagen in der Touren-, in der Berg- sowie in der Geschwindigkeitsprüfung und gelangt unter die ersten zehn.

Wegen Streitigkeiten mit seinen Teilhabern und wegen finanzieller Probleme scheidet Horch aus der Firma aus, die unter dem bisherigen Namen bestehen bleibt.
Er verliert den Prozess um die Namensrechte an der Automobilmarke.
Horch gründet in Zwickau eine neue Automobilfirma. Er nennt die Marke nach der lateinischen Entsprechung seines Namens "Audi".

Teilnahme mit vier Audi-Wagen an der Alpen-Fahrt. Als einzige Firma erhält Horch auf dieser anspruchsvollen Fahrt mit Maximalsteigungen von bis zu 20 Prozent den Teampreis.

Im Ersten Weltkrieg liefert Horch Automobile an die Heeresverwaltung. Er beteiligt sich an der Konstruktion schwerer Panzerwagen.

Der Verein Deutscher Motorfahrzeugindustrieller wählt Horch in den Vorstand.

Horch legt seinen Posten als Vorstandsmitglied der Audi-Werke nieder und wird in den Aufsichtsrat gewählt.

In Berlin leitet er im Reichsverkehrsministerium den Ausschuss "Außenhandelsstelle für Fahrzeuge", der die Ein- und Ausfuhr von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugteilen überwacht.

Ihm wird die Würde des "Dr. Ing. h. c." von der Technischen Hochschule in Braunschweig verliehen.

Horch führt die Linkssteuerung ein, die später fast weltweit übernommen wird.

Er begutachtet in der Hauptsache Unfallschäden und ist als Berater für Automobilfabriken tätig.

März: Horch adoptiert mit seiner Frau zwei Kinder, die bereits seit 1918 bei ihnen leben.

Er scheitert bei mehreren Versuchen, eine Hühnerfarm lukrativ zu betreiben.

Finanzielle Probleme zwingen Horch zum Verkauf seines Berliner Wohnhauses.

Wegen der Weltwirtschaftskrise fusionieren die Audi-Werke AG, die Horch-Werke AG, die Zschopauer Motorenwerke und die Automobilabteilung der Wanderer-Werke zur "Auto-Union Sächsischer Motorfahrzeugfabriken".
Als Logo wählt der Vorstand vier nebeneinander angeordnete Ringe, die sich überschneiden.
Horch wird zum Präsidenten des Reichsverbands der Sachverständigen berufen.

Mai: Die "Auto-Union" wählt Horch in den Aufsichtsrat.

Hans Stuck (1900-1978) stellt mit dem Rennwagen der Auto-Union drei neue Weltrekorde auf.

Der wegen seiner Erfolge zum Nationalhelden stilisierte Rennfahrer Bernd Rosemeyer (1909-1938) bestreitet mehrere Rennen erfolgreich mit den Wagen der Auto-Union.

Horch publiziert seine Autobiografie "Ich baute Autos".

Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs erhält Horch die Ernennung zum Ehrenbürger Zwickaus.

Tod seiner Ehefrau.

Heirat mit Else Kolmar (geb. Moll).

Horchs Geburtsstadt Winningen ernennt ihn zum Ehrenbürger.

3. Februar: August Horch stirbt in Münchberg (Oberfranken).