Ingenieur, Industrieller
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184425. November: Carl Friedrich Benz wird als Sohn des Lokomotivführers Georg Benz und dessen Frau Josefine (geb. Vaillant) in Karlsruhe geboren.
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1846Sein Vater stirbt.
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ab 1853Er besucht das naturwissenschaftlich orientierte Lyzeum in Karlsruhe.
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1860-1864Maschinenbaustudium.
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1864/65Benz arbeitet erst als Schlosser in Karlsruhe, dann als Konstrukteur in Mannheim und in Pforzheim. Er eignet sich Kenntnisse über den Lokomotiv-, Fahrzeug- und Brückenbau an.
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1871Er kehrt nach Mannheim zurück und gründet mit einem Geschäftspartner eine Eisengießerei und eine mechanische Werkstätte. Die Partnerschaft zerbricht bald. Nur durch das Einbringen der Mitgift seiner Verlobten Berta Ringer bleibt die Firma erhalten.
Benz arbeitet an Plänen für ein selbstbewegliches schienenloses Fahrzeug. -
1872Heirat mit Ringer. Aus der Ehe gehen zwei Söhne und drei Töchter hervor.
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1877Benz konstruiert einen 1-PS-Gasmotor im 2-Takt-System. Der Viertakter ist noch durch die Otto-Patente geschützt.
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1880Der erste von Benz entwickelte Motor ist betriebsbereit.
Er gründet eine Aktiengesellschaft (AG), an der er mit fünf Prozent beteiligt ist.
Er beginnt mit der Produktion stationärer 1-PS- und bald darauf mit der von 4-PS-Gasmotoren in größerem Umfang. -
1883Nachdem die Kapitalgeber ihm Auflagen für die Konstruktion machen, scheidet Benz aus der AG aus und gründet mit neuen Gesellschaftern die "Benz & Cie. Rheinische Gasmotorenfabrik" in Mannheim.
Für den von ihm entwickelten ortsfesten Zweitaktmotor erhält er kein Patent, doch kann er sich einzelne Konstruktionsteile wie den elektrischen Zünder schützen lassen. Da der von ihm entwickelte Motor zu schwer für ein Fahrzeug ist, entwickelt Benz den inzwischen patentfreien Otto-Motor weiter. -
1885Das erste von Benz gebaute Automobil ist funktionstüchtig. Das Problem der Lenkung umgeht Benz durch den Bau eines dreirädrigen Fahrzeugs. Der Wagen ist vorn einrädrig, so dass eine Übersetzung der Lenkung über eine Achse entfällt.
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188626. Januar: Für seine Erfindung des dreirädrigen "Selbstbeweglichen" erhält Benz ein deutsches Reichspatent. Französische, englische und amerikanische Patente folgen in kurzen Abständen. In der Öffentlichkeit stößt sein Fahrzeug zunächst auf Ablehnung und Unverständnis.
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1888Im Rahmen der Münchner Kraft- und Arbeitsmaschinenausstellung führt Benz sein Fahrzeug täglich zwei Stunden vor. Obwohl die Presse begeistert berichtet, finden sich keine Käufer. Das Preisgericht der Ausstellung prämiert sein Automobil mit der Großen Goldenen Medaille.
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1889Auch die Pariser Weltausstellung erfüllt seine finanziellen Hoffnungen nicht. Benz befasst sich daraufhin mit der Konstruktion seines ursprünglich geplanten vierrädrigen Fahrzeugs.
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1892/93Nach langem Bemühen gelingt es Benz, eine "Wagenlenkvorrichtung mit tangential zu den Rädern zu stellenden Lenkkreisen" als Patent anzumelden. Weitere technische Verbesserungen und die Rationalisierung der kaufmännischen Organisation verhelfen Benz zu einem finanziellen Erfolg.
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1896Herstellung mehrzylindriger Motoren.
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1899Die gesteigerte Produktion erhöht den Kapitalbedarf. Die Firma wird in eine AG umgewandelt, an der Benz zu einem Drittel beteiligt ist.
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1900In der Firma werden 603 verschiedene Wagen gebaut. Die Typenskala reicht vom Volksautomobil bis zum Rennwagen.
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1903Nach innerbetrieblichen Auseinandersetzungen erklärt Benz seinen Austritt aus der AG.
Er zieht sich nach Ladenburg bei Mannheim zurück und gründet mit seinen beiden Söhnen die Firma "Benz Söhne". -
1926"Benz & Cie. AG" und "Daimler-Motoren-Gesellschaft" fusionieren zur "Daimler-Benz AG". Gottlieb Daimler und Benz hatten zunächst ohne Wissen voneinander am Automobilbau gearbeitet. Während Benz einen Fahrzeugtyp schuf, bei dem Motor und Fahrgestell eine Einheit bildeten, hatte Daimler den Schwerpunkt auf die Entwicklung des Motors gelegt.
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19294. April: Carl Friedrich Benz stirbt in Ladenburg.
Lutz Walther, Kai-Britt Albrecht
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
22. September 2015