Soziologe
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185815. April: Émile Durkheim wird als Sohn eines Rabbiners in Épinal (Lothringen) geboren.
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1879Er beginnt, an der École Normale Supérieure in Paris Philosophie zu studieren.
Freundschaft mit Jean Jaurès, durch den er sich dem Sozialismus nähert. -
1885Nach Abschluss des Studiums unternimmt Durkheim eine ausgedehnte Studienreise nach Deutschland. Auf diesen Aufenthalt folgen Veröffentlichungen über die deutschen Universitäten und die dortige Auseinandersetzung mit Fragen des Zusammenhalts, der "Moral".
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ab 1887Tätigkeit als Professor für Pädagogik und Sozialwissenschaft an der Universität in Bordeaux.
Während der folgenden fünfzehn Jahren begründet er die französische Soziologie und wirkt maßgeblich an deren Institutionalisierung als empirische Wissenschaft mit. -
1897Mit der Schrift "Der Selbstmord" vertieft er das Thema der Beziehung zwischen Individuum und Gesellschaft.
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1893Durkheim veröffentlicht sein erstes Hauptwerk "Über soziale Arbeitsteilung". In ihm geht er der Frage nach, wie ein Individuum in der modernen, demokratischen Gesellschaft zugleich autonom und in Abhängigkeit von der Gesellschaft leben kann. Er lehnt sowohl den Gesellschaftsvertrag als auch die autoritäre Herrschaft ab. Er deutet die Gesellschaft unter dem Gesichtspunkt des Kollektivbewusstseins, das durch normative Verpflichtungen und Sanktionen einen sozialen Zwang ausübt (Gruppenmoral).
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1898Gründung der Zeitschrift "Année Sociologique".
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ab 1902Lehrtätigkeit an der Pariser Universität Sorbonne.
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1906Die Universität richtet Durkheim einen Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft und Soziologie ein.
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1912In seinem dritten Hauptwerk "Die elementaren Formen des religiösen Lebens" geht Durkheim von der universellen Präsenz religiöser Überzeugungen aus. Er begreift den australischen Totemismus als ursprünglichste Form von Religiosität.
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191715. November: Émile Durkheim stirbt in Paris.
Janca Imwolde
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
14. September 2014