Franz Joseph I. 1830-1916

Kaiser von Österreich, König von Ungarn

  • 1830
    18. August: Franz Joseph wird als ältester Sohn des Erzherzogs Franz Karl von Österreich und seiner Frau Sophie von Bayern in Schönbrunn/Wien geboren.
  • 1848
    2. Dezember: Nach der Abdankung seines Onkels Kaiser Ferdinand I. (1793-1875) wird er als Franz Joseph I. Kaiser von Österreich.
    Der Thronwechsel soll im Revolutionsjahr die Monarchie stabilisieren.
  • 1849
    Beraten von seinem Ministerpräsidenten Felix Fürst zu Schwarzenberg (1800-1852) revidiert Franz Joseph liberale Reformen seines Vorgängers. Er setzt eigenmächtig eine zentralistische Verfassung mit starker monarchischer Souveränität in Kraft.
    In Ungarn kommt es zu Rebellionen und zur Ausrufung einer selbständigen Republik, nachdem der ungarische Reichstag den vollzogenen Thronwechsel nicht anerkannt hat. Die aufständische Bewegung unterdrückt Franz Joseph mit russischer Militärhilfe.
  • 1851
    Franz Joseph konzipiert eine Reformpolitik, die sich auf Wirtschaft, Verwaltung sowie eine Verbesserung des Bildungssystems konzentriert.
    31. Dezember: Franz Joseph hebt Verfassung und Grundrechte auf ("Silvesterpatent"). Er regiert als absoluter Monarch.
  • 1854
    Heirat mit der Herzogin Elisabeth von Bayern (1837-1898). Der Ehe entstammen vier Kinder, darunter ein Sohn, Rudolf, der sich 1889 das Leben nimmt, so dass Franz Josephs Neffe, Erzherzog Franz Ferdinand, Thronfolger wird.
  • 1859
    Die italienische Einigungsbewegung opponiert gegen die habsburgische Herrschaft in Norditalien. Franz Joseph führt einen Krieg gegen das mit Frankreich verbündete Königreich Sardinien-Piemont. Nach der verlorenen Schlacht bei Solferino muss Österreich die Lombardei abgeben.
  • 1860/61
    Nach der Niederlage wächst der innenpolitische Druck. Franz Joseph muss der Opposition konstitutionelle Reformen gewähren. Mit dem "Oktoberdiplom" (1860) und dem "Februarpatent" (1861) werden dem Parlament legislative Befugnisse eingeräumt.
  • 1866
    Krieg zwischen Preußen und Österreich aufgrund von Differenzen in der Deutschlandpolitik.
    3. Juli: Niederlage in der Schlacht bei Königgrätz.
    Österreich tritt aus dem Deutschen Bund aus. Franz Joseph muss auf machtpolitische Ambitionen in Deutschland verzichten.
  • 1867
    Ausgleich mit Ungarn. Das Reich wird neu gegliedert. Es entsteht eine "kaiserlich und königliche" Doppelmonarchie (k. u. k.) mit föderaler Struktur. Unter Reichsaufsicht bleiben die Außenpolitik, sowie das Heeres- und Finanzwesen.
    8. Juni: Franz Joseph wird zum König von Ungarn gekrönt.
  • 1879
    Österreich schließt einen Zweibund mit dem Deutschen Reich, der 1882 zum Dreibund mit Italien erweitert wird. An diesem Bündnissystem hält Franz Joseph bis in den Ersten Weltkrieg fest.
  • 1889/90
    Der Nationalitätenstreit wird zum gravierendsten Problem im Vielvölkerstaat. In Böhmen fordern separatistische "Jungtschechen" eine völlige Loslösung von der Monarchie.
    Franz Joseph weigert sich, den nationalen Minderheiten des Reiches weitergehende Autonomierechte einzugestehen. Aufstände ethnischer Minoritäten nehmen zu.
  • 1907
    26. Januar: Franz Joseph akzeptiert den Beschluss des Reichstags, das freie und gleiche Wahlrecht einzuführen.
  • 1908
    Die Annexion der seit 1878 unter österreichischer Verwaltung stehenden Länder Bosnien und Herzegowina zum 60jährigen Regierungsjubiläum Franz Josephs führt an den Rand eines Krieges. Die Gegensätze zwischen Österreich und Serbien verschärfen sich in der Folgezeit.
  • 1914
    28. Juni: Ermordung des österreichischen Thronfolgers Erzherzogs Franz Ferdinand durch serbische Nationalisten. 28. Juli: Franz Joseph unterstützt die Kriegserklärung gegen Serbien.
  • 1916
    21. November: Franz Joseph stirbt nach 68-jähriger Regentschaft in Schönbrunn/Wien.
Gabriel Eikenberg
14. September 2014

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