Wirtschaftstheoretiker, Politiker
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188327. Januar: Gottfried Feder wird in Würzburg als Sohn des Regierungsdirigenten Hans Feder und seiner Frau Mathilde (geb. Luz) in einer evangelisch-fränkischen Beamtenfamilie geboren.
Besuch der humanistischen Gymnasien von Ansbach und München. -
1908Nach dem Studium der Ingenieurwissenschaften an den Technischen Hochschulen von Berlin und Zürich gründet er als Diplomingenieur eine eigene Konstruktionsfirma, die vor allem in Bulgarien eine Vielzahl staatlicher Bauten ausführt und betreut.
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ab 1917Selbststudium der Finanzpolitik und Volkswirtschaft.
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1919Gründung eines eigenen Kampfbundes unter der Parole "Brechung der Zinsknechtschaft", der die Verstaatlichung der Banken und die Abschaffung des Zinses fordert.
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1920Feders umfangreiche publizistische und organisatorische Tätigkeit verbindet ihn eng mit der Deutschen Arbeiterpartei (DAP), der Vorgängerorganisation der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP).
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1924Feder wird als Abgeordneter Ostpreußens für eine der Ersatzorganisationen der verbotenen NSDAP in den Reichstag gewählt, wo er fortan für die Enteignung des jüdischen Besitzes und für die Einfrierung der Zinssätze eintritt.
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1927In der Schrift "Das Programm der NSDAP und seine weltanschaulichen Grundlagen" führt Feder seinen aggressiven Antikapitalismus weiter aus und bestimmt damit - vorübergehend - die Wirtschaftspolitik der Partei.
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1931Vorsitzender des Wirtschaftsrats der NSDAP.
Veröffentlichung der Schrift "Was will Adolf Hitler?". -
1933Juli: Staatssekretär im Reichswirtschaftsministerium.
In seiner Schrift "Kampf gegen die Hochfinanz" führt Feder sein antikapitalistisches Programm weiter aus.
Veröffentlichung der antisemitischen Hetzschrift "Die Juden". -
1934Reichskommissar für das Siedlungswesen.
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1936Dezember: Angesichts des finanz- und wirtschaftspolitischen Kurses Hitlers verliert Feder zunehmend an politischem Einfluss und wird mit einem Lehrstuhl an der Technischen Hochschule Berlin betraut.
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194124. September: Gottfried Feder stirbt in Murnau (Oberbayern).
Daniel Wosnitzka
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
14. September 2014