Fotograf
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188512. September: Heinrich Hoffmann wird in Fürth als einziges Kind des Fotografen Robert Hoffmann und dessen Frau Maria (geb. Kargl) geboren.
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1901Er begibt sich auf eine mehrjährige Wanderschaft, während der er bei zahlreichen namhaften Fotografen in Anstellung geht.
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1906Hoffmann lässt sich in München nieder und leitet zeitweilig zwei Fotoateliers.
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1908Nachdem ihm eine sensationelle Aufnahme eines Luftschiffunglücks gelungen ist, beschließt er, sich der Pressefotografie zuzuwenden.
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1909Hoffmann eröffnet ein eigenes Atelier in München und arbeitet als Pressefotograf.
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1911
Heirat mit Therese Baumann (1886-1928).
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1913Gründung des Bilderdienstes "Photobericht Hoffmann". Sein thematisches Spektrum reicht von lokalen politischen Ereignissen über Neuigkeiten aus Wissenschaft, Technik und Mode bis zu Reproduktionen von Kunstwerken - sein besonderes Augenmerk gilt allerdings der Porträtfotografie. Sein Atelier wird eine bekannte Adresse in Künstlerkreisen.
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1917August: Hoffmann wird als ungedienter Landsturmmann zur "Fliegerersatzabteilung I" eingezogen und an die französische Front beordert.
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1918Nach dem Krieg nimmt er seine Tätigkeit als Pressefotograf wieder auf.
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1919Hoffmann tritt der rechtsextrem-völkisch orientierten "Einwohnerwehr" bei und gibt die rechtskonservative Bildbroschüre "Ein Jahr bayrische Revolution im Bilde" heraus.
Beginn der Freundschaft mit dem ersten Hauptschriftleiter des "Völkischen Beobachters", Dietrich Eckart. -
1920April: Hoffmann wird Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) und übernimmt den Alleinvertrieb der von Eckart herausgegebenen antisemitischen Hetzschrift "Auf gut deutsch".
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1923Nach dem Hitler-Putsch erscheinen Hoffmanns erste Hitlerporträts.
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1924Hoffmann gibt die Bildbroschüre "Deutschlands Erwachen in Bild und Wort" heraus.
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1926Er ist an der Gründung des nationalsozialistischen Parteiorgans "Illustrierter Beobachter" maßgeblich beteiligt.
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1929Als Vertreter der NSDAP ist er Mitglied des Oberbayerischen Kreistages und gehört seit Dezember dem Münchner Stadtrat an.
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1932Zunehmende propagandistische Bildberichterstattung. Hoffmann wirkt als Herausgeber von Fotobildbänden im Dienste der NSDAP.
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1933Niederlegung des Münchner Stadtratmandats wegen vielfach geschäftlich bedingter Abwesenheit. Starke Expansion seines Unternehmens, das ihm im Laufe der Jahre ein Millionenvermögen einbringt.
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1934
Heirat mit Erna Gröbke (1904-1996).
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1937
Hoffmann erhält von Hitler den Auftrag, die künstlerischen Exponate für die "Große Deutsche Kunstausstellung" auszuwählen. Dafür erhält er im folgenden Jahr den Titel eines Professors.
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1938Er wird Mitglied der Kommission zur "Verwertung der beschlagnahmten Werke entarteter Kunst" und ist so am nationalsozialistischen Kunstraub maßgeblich beteiligt.
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1945April: Nach seinem letzten Besuch bei Hitler setzt sich Hoffmann nach Bayern ab und wird in Oberwössen von der amerikanischen Armee verhaftet.
Oktober: Verlegung ins Gefängnis des Internationalen Militärgerichtshofs in Nürnberg, wo er seine Archivbestände ordnen muss, um Beweisdokumente für die Kriegsverbrecherprozesse zu sichern. -
1947Januar: Eröffnung des Entnazifizierungsverfahrens gegen den "Leibfotografen" und engen Freund Hitlers in München. Hoffmann wird als Hauptschuldiger (Gruppe I) eingestuft, legt aber gegen die Entscheidung immer wieder Rechtsmittel ein. Das Verfahren zieht sich bis in die Mitte der fünfziger Jahre hin.
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1950
Nach Entlassung aus der Haft siedelt er sich in der Nähe von München an.
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195716. Dezember: Heinrich Hoffmann stirbt in München.
Dr. Lutz Walther, Levke Harders
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
11. April 2023