Pianist, Komponist, Dirigent
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18337. Mai: Johannes Brahms wird in Hamburg als zweites von drei Kindern des Musikers Johann Jakob Brahms und dessen Frau Johanna Henrike Christiane (geb. Nissen) geboren.
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1840Brahms beginnt mit Klavierunterricht bei Otto Friedrich Willibald Cossel (1813-1856).
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1843Er gibt sein erstes Konzert. Ihm wird daraufhin eine Amerikatournee angeboten, die sein Lehrer Cossel verhindert, weil er Brahms’ Fähigkeiten weiter fördern möchte. Cossel empfiehlt Brahms dem damals bedeutensten Hamburger Musiklehrer Eduard Marxsen (1806-1887), der Brahms Unterricht in Komposition und Musiktheorie erteilt.
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1849Brahms komponiert bereits als Jugendlicher seine ersten virtuosen Klavierstücke wie "Phantasien über einen beliebten Walzer".
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1853Er unternimmt als Klavierbegleiter des ungarischen Violinenspielers Eduard Reményi (1828-1898) eine Konzertreise. In Hannover lernt er den aus Ungarn stammenden Violinisten Joseph Joachim (1831-1907) kennen, der zu einem Freund sowie musikalischen Ratgeber wird und Brahms eine Empfehlung für Franz Liszt und Robert Schumann (1810-1856) gibt. Schumann ist von Brahms’ Fähigkeiten begeistert. Es entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden.
25. Oktober: In der „Neuen Zeitschrift für Musik“ veröffentlicht Robert Schumann einen Artikel über Brahms. Desweiteren setzt er sich mit dem Musikverlag Breitkopf & Härtel in Verbindung, der Werke von Brahms abdruckt. Dies trägt dazu bei, dass Brahms innerhalb weniger Wochen einem breiten Publikum bekannt wird.
Brahms lernt Schumanns Frau Clara (1819-1896) kennen und verliebt sich in sie. Nach der Einweisung Robert Schumanns in eine Nervenheilanstalt unterstützt Brahms Clara. Es verbindet sie eine lebenslange enge Freundschaft. -
1857Brahms zieht nach Detmold, um dort einen Chor zu leiten und Klavierunterricht zu geben.
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ab 1857Er verfasst sein erstes Klavierkonzert, das im Januar 1859 in Hannover uraufgeführt wird. Das Konzert wird kurze Zeit später wiederholt, allerdings ohne großen Erfolg.
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1858/59Brahms geht eine kurze Beziehung mit Agathe von Siebold (1835-1909) ein. Er verlobt sich zwar mit ihr, löst diese Verlobung aber bald wieder, da er immer noch zu sehr an Clara Schumann hängt und eine Familie seiner Karriere im Weg stehen würde.
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1859Er wird Leiter eines Frauenchores in Hamburg.
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1860Brahms lernt den Verleger Fritz Simrock (1837-1901) kennen. Dieser hilft ihm während der kommenden Jahre, seine Kompositionen zu publizieren. Viele Verleger haben Vorbehalte gegenüber Brahms, da sein erstes Konzert keinen Erfolg hatte und seine Stücke als schwer spielbar gelten.
Brahms plant mit anderen ein Manifest gegen die "Neudeutsche Schule". Zu den Vertretern dieser musikalischen Strömung gehören neben Franz Liszt und Richard Wagner die Komponisten Peter Cornelius (1824-1874), Franz Brendel (1811-1868), Hector Berlioz (1803-1869) und einige andere Schüler Liszts. -
1862Brahms reist das erste Mal nach Wien.
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ab 1863Er ist Chorleiter der Wiener Singakademie. Er gibt den Posten aber bereits 1864 wieder auf, weil er sich mit seinen administrativen Aufgaben überfordert fühlt und kaum noch Zeit zum Komponieren hat.
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186810. April: Die Uraufführung des "Deutschen Requiems" findet im Bremer Dom statt und wird ein großer Erfolg.
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ab 1870Brahms ist so erfolgreich, dass er auch ohne feste Anstellung seinen Lebensunterhalt verdienen kann.
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1872Das vom Sieg im Krieg gegen Frankreich inspirierte und Wilhelm I. gewidmete "Triumphlied" wird in Karlsruhe uraufgeführt.
Brahms siedelt endgültig nach Wien über. -
1872-1874Brahms nimmt trotz seiner großen Erfolge eine Stelle als Leiter des Wiener Singvereins an und wird Direktor der "Gesellschaft der Musikfreunde".
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1878Er erhält die Ehrendoktorwürde der Universität Breslau.
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1886Brahms wird Ehrenpräsident des Wiener Tonkünstlervereins.
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1887Er wird zum Ritter des Ordens "Pour le mérite" für Wissenschaften und Künste ernannt.
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1889Ihm wird die Ehrenbürgerschaft seiner Geburtsstadt Hamburg verliehen.
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18973. April: Johannes Brahms stirbt in Wien an Bauchspeicheldrüsenkrebs und wird einige Tage später auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.
Jessica Manzke
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
21. November 2017