Karl May 1842-1912

Schriftsteller

  • 1842
    25. Februar: Karl May wird als fünftes Kind des Webers Heinrich May und dessen Ehefrau Wilhelmine (geb. Weise) in Ernstthal (Sachsen) geboren. Neun seiner 13 Geschwister sterben bereits in frühester Kindheit.
  • 1856
    Herbst: Beginn seiner Volksschullehrerausbildung im Proseminar des Fürstlich Schönburgischen Lehrerseminars zu Waldenburg (Sachsen).
  • 1860
    Wegen Diebstahls von sechs Kerzen wird er der konfessionellen Schule verwiesen. Seinem Gnadengesuch wird vom Kultusministerium stattgegeben.
  • 1861
    13. September: May besteht das Lehrerexamen.
    26. Oktober: Anstellung als Lehrer bei den Fabrikschulen in Altchemnitz (Sachsen).
    26. Dezember: Wegen erneuten Diebstahls wird May zu einer sechswöchigen Freiheitsstrafe verurteilt. Er verliert seinen Arbeitsplatz.
  • 1863
    Das Kultusministerium entzieht ihm die Lehrbefugnis.
  • 1865
    May prellt bei Gastwirten die Zeche und gibt sich für einen vermögenden Arzt aus. Er wird gestellt und zu vier Jahren Arbeitshaus verurteilt.
  • 1868
    2. November: Vorzeitige Entlassung aus der Haft.
  • 1869
    Als angeblicher Polizist, Generalstaatsanwalt und Advokat begeht May wiederum mehrere Diebstähle.
  • 1870-1874
    Vierjährige Haftstrafe im Zuchthaus Waldheim (Sachsen).
  • 1875-1878
    Anstellung in Dresden als Redakteur der Wochenblätter "Der Beobachter an der Elbe" und "Frohe Stunden". May veröffentlicht eigene Erzählungen.
  • 1880
    Heirat mit Emma Pollmer.
  • 1881-1887
    May arbeitet als freier Schriftsteller. In dem katholischen Familienblatt "Der Deutsche Hausschatz" erscheinen erste Erzählungen wie "Reiseabenteuer in Kurdistan", "Die Todeskaravane" oder "Stambul". Er verfasst Kolportageromane, die er teilweise unter Pseudonymen veröffentlicht.
  • ab 1888
    May erhält eine Anstellung als fester Mitarbeiter des Stuttgarter Verlags "Spemanns Illustrierte Knabenzeitung: Der gute Kamerad".
  • ab 1892
    Die Reiserzählungen Mays erscheinen in höherer Auflage, darunter auch der Romanzyklus "Durch die Wüste". Die meist im Nordwesten der USA oder im Vorderen Orient spielenden Romane sind von einer christlichen, antizivilisatorischen und naturromantischen Weltanschauung geprägt.
  • 1893-1910
    Veröffentlichung des vierteiligen Romans "Winnetou".
  • 1895
    Jährlich werden über 60.000 Exemplare seiner Romane verkauft.
  • 1898
    Über 30 Bände Mays sind bisher erschienen. Er ist zu Gast bei zahlreichen Empfängen der bürgerlichen und adligen Gesellschaft.
  • 1899/1900
    May unternimmt erstmals eine Reise in den Orient.
  • 1903
    4. März: Scheidung von seiner Frau.
    31. März: Heirat mit Klara Plöhn, seiner Sekretärin.
    Sein Spätwerk, in dem May sich um literarische Anerkennung bemüht, bleibt nahezu erfolglos (z.B. "Babel und Bibel", "Silberner Löwe", "Und Friede auf Erden!"). Diese Symbolromane mit pazifistischer Tendenz finden heute zunehmende Beachtung.
  • 1904
    Erpressungsversuch des Journalisten Rudolf Lebius (1868-1946), der May mit der Veröffentlichung seiner Haftstrafen droht. May erhebt Klage vor Gericht. Im Laufe des Prozesses werden die Gefängnisstrafen des Autors publik.
  • 1910
    Lebius veröffentlicht in "Die Zeugen Karl May und Klara May - ein Beitrag zur Kriminalgeschichte unserer Zeit" belastende Gerichtsakten Karl Mays.
    Der erste Band von Mays Autobiografie "Mein Leben und Streben" erscheint.
  • 1912
    30. März: Karl May stirbt in Dresden an einem Herzschlag.
Susanne Eckelmann
14. September 2014

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