Publizist, Politiker
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18592. Juli: Otto Boeckel wird als Sohn des Steinmetzen Gustav Boeckel und dessen Frau Anna (geb. Schaffner) in Frankfurt/Main geboren.
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1878-1882Studium der Rechtswissenschaften, der Nationalökonomie und der neueren Sprachen in Gießen, Heidelberg und Marburg.
Während des Studiums beginnt Boeckel mit volkskundlichen Studien und mit der Sammlung von Volksliedern. -
1882Promotion zum Dr. phil.
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1883-1887Er wird Bibliothekar an der Marburger Universitätsbibliothek.
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1885Er gibt die "Deutschen Volkslieder aus Oberhessen" heraus.
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1887-1903Als Abgeordneter der Deutschen Reformpartei gehört er für den Wahlkreis Marburg/Kirchhain dem Reichstag an.
Als Politiker wird Boeckel besonders durch radikal-antisemitische Agitation bekannt. Er ist Herausgeber der völkischen Zeitschriften "Reichsherold", "Volksrecht" und "Volkskämpfer". Weiterhin vertritt er sozial-revolutionäre Forderungen zur Besserstellung der Bauern. Aufgrund seiner Popularität in der ländlichen Bevölkerung wird er "hessischer Bauernkönig" genannt. -
1889Unter dem Pseudonym Dr. Capistrano veröffentlicht Boeckel das antisemitische Traktat "Quintessenz der Judenfrage".
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ab 1903Nach dem Ausscheiden aus dem Reichstag zieht er sich ins Privatleben zurück und widmet sich wieder volkskundlichen, romantischen Studien.
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1906Sein Hauptwerk "Psychologie der Volksdichtung" erscheint. In dieser Studie versucht er den romantischen, volkstümlichen Charakter der Dichtung darzulegen.
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1909Er veröffentlicht die Studie "Die deutsche Volkssage".
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1913Publikation von "Seelenland. Bilder aus deutscher Heldenzeit".
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1917Er bringt die Untersuchung "Das deutsche Volkslied" heraus.
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192317. September: Otto Boeckel stirbt in Michendorf bei Potsdam.
Gabriel Eikenberg
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
14. September 2014