Paul von Lettow-Vorbeck 1870-1964

Militär

  • 1870
    20. März: Paul von Lettow-Vorbeck wird als Sohn des Generals Paul von Lettow-Vorbeck und dessen Frau Marie in Saarlouis geboren.
  • 1881
    Er tritt in das Kadettenkorps in Potsdam ein.
  • 1885
    Wechsel in die Hauptkadettenanstalt nach Lichterfelde.
  • 1888
    Lettow-Vorbeck besteht das Abitur als Jahrgangsbester und erhält als erster Kadettenabiturient überhaupt eine kaiserliche Belobigung.
    Er wird vom Fähnrich zum Leutnant des 4. Garderegiments zu Fuß ernannt.
  • 1894
    Abkommandierung zum Großen Generalstab nach Berlin.
  • 1900/01
    Als Kompaniechef ist er an der Niederwerfung des Boxeraufstands in China beteiligt.
  • 1904
    Lettow-Vorbeck wird General Lothar von Trotha als Adjutant in der Kolonie Deutsch-Südwestafrika zur Seite gestellt.
  • 1904-1907
    Beteiligung an der Niederschlagung des Herero-Aufstands und des Nama-Aufstands in Deutsch-Südwestafrika, die mit dem Tod Zehntausender Afrikaner enden.
  • 1907
    Nach dem Ende der Aufstände wird er zum Major befördert und nach Kassel zum 11. Armeekorps versetzt.
  • 1909
    Ernennung zum Kommandeur des 2. Seebatallions in Wilhelmshaven.
  • 1913
    Er wird als Oberstleutnant zum Kommandeur der deutschen Schutztruppe in Kamerun ernannt.
  • 1914
    April: Lettow-Vorbeck übernimmt das Kommando der Schutztruppe in Deutsch-Ostafrika.
    August: Mit Beginn des Ersten Weltkriegs ist Lettow-Vorbeck mit der Verteidigung Deutsch-Ostafrikas betraut. Bei Tanga bringt er den Briten die erste schwere Niederlage bei.
  • 1914-1917
    Obwohl die Streitkräfte der Entente während des Kriegs in Ostafrika den Deutschen weit überlegen sind, behauptet sich Lettow-Vorbeck. Im Verlauf des Kriegs wird er zum Oberst befördert.
  • 1917
    10. Oktober: Er erhält den Verdienstorden "Pour le Mérite", der Lettow-Vorbeck schon am 4. Oktober 1916 verliehen wurde, jedoch von ihm auf Grund des Kriegs nicht entgegen genommen werden konnte.
  • 1917/18
    Die deutschen Soldaten werden aus Deutsch-Ostafrika gedrängt und müssen zeitweise nach Portugiesisch-Ostafrika (heute: Mozambique) ausweichen. Dennoch setzt Lettow-Vorbeck den Kampf fort. Nach der Schlacht bei Mahiwa Mitte Oktober 1917, die mit einer weiteren Niederlage für die britischen, portugiesischen und belgischen Truppen endet, wird er zum Generalmajor ernannt.
  • 1918
    25. November: Lettow-Vorbeck ergibt sich südlich des Tanganyikasees bei Abercorn den britischen Streitkräften, bei denen er sich den Ruf als fähigster Kolonialsoldat des Ersten Weltkrieges erworben hat.
    Erst durch die Nachricht eines britischen Unterhändlers erfährt Lettow-Vorbeck von der Niederlage des Deutschen Reichs, da seine Kommunikation zum Generalstab schon zu Beginn der Kampfhandlungen in Deutsch-Ostafrika zerstört wurde.
    Als gefeierter Kriegsheld kehrt er nach Deutschland zurück, wo er durch seine späte Kapitulation als letzter kämpfender Soldat geehrt wird.
  • 1919
    März: Heirat mit Martha Wallroth.
    1. Juli: Mit einem Freiwilligenkorps, dem sogenannten Lettow-Korps, schlägt er im Auftrag der Reichsregierung den linksradikalen Aufstand in Hamburg nieder.
  • 1920
    Lettow-Vorbeck beteiligt sich am Lüttwitz-Kapp-Putsch. Er wird aus der Reichswehr entlassen.
  • ab 1920
    In der Weimarer Republik gehört Lettow-Vorbeck zu den Protagonisten und Symbolfiguren des deutschen Kolonialrevisionismus, dessen Anhänger die Rückgabe der ehemaligen Kolonien an Deutschland und die Rückkehr zur alten Kolonialpolitik fordern, wie sie vor Beginn des Weltkriegs betrieben wurde.
    Er schreibt seine Erlebnisse aus Ostafrika in dem Buch "Heia Safari" nieder. Weitere Werke folgen.
  • 1923
    Durch die Inflation verliert Lettow-Vorbeck sein ganzes Vermögen.
    Er übersiedelt nach Bremen.
  • 1924
    In Bremen arbeitet er als Großhandelskaufmann bei der Firma Konrad Keller & Cie.
  • 1928-1930
    Als Reichstagsabgeordneter vertritt er für die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) den Wahlkreis Oberbayern-Schwaben.
  • 1930
    Lettow-Vorbeck schließt sich der gemäßigteren Volkskonservativen Vereinigung an.
  • 1933-1942/43
    Gelegentliche Auftritte und Vorträge.
  • 1945
    Nach der Zerstörung seines Hauses durch Luftangriffe übersiedelt er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nach Hamburg.
  • 1953
    Tod seiner Frau Martha.
    Lettow-Vorbeck besucht nochmals die Stätten seines Wirkens in Afrika.
  • 1955
    Er verfasst das Buch "Afrika, wie ich es wiedersah".
  • 1956
    Lettow-Vorbeck wird Ehrenbürger der Stadt Saarlouis.
  • 1957
    Seine Memoiren "Mein Leben" erscheinen.
  • 1964
    9. März: Paul von Lettow-Vorbeck stirbt in Hamburg.
Jan Antosch
22. November 2019

 

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