Rudolf Höß 1901-1947

Militär

  • 1901
    25. November: Rudolf Höß wird in Baden-Baden geboren. Sein Vater ist strenggläubiger Katholik und wünscht, dass sein Sohn Priester werde.
  • 1915
    Ein Jahr nach dem Tod des Vaters verlässt Höß die Schule.
  • 1919
    Nach Kriegsende schließt er sich dem Freikorps Roßbach an, mit dem er an Kämpfen im Baltikum, im Ruhrgebiet und in Oberschlesien teilnimmt.
  • 1920
    Wie viele andere Männer aus den Freikorps kommt Höß als Landarbeiter unter. Er ist auf Bauernhöfen in Schlesien und Mecklenburg angestellt.
  • 1922
  • 1923
    31. Mai: Höß ist an der Ermordung von Walter Kadow (1900-1923) beteiligt. Die Täter, ehemalige Freikorps-Mitglieder, behaupten, sie hätten Kadow verdächtigt, ein kommunistischer Spitzel zu sein und Albert Leo Schlageter an die französischen Besatzungsbehörden im Ruhrgebiet verraten zu haben.
  • 1924
    15. März: Wegen Beteiligung an der Ermordung Kadows, dem "Parchimer Fememord", Verurteilung zu einer zehnjährigen Haftstrafe. Sein Komplize Martin Bormann wird zu einer einjährigen Haft verurteilt.
  • 1928
    Durch ein Amnestiegesetz vom 14. Juli wird Höß vorzeitig aus dem Zuchthaus entlassen, er lebt und arbeitet anschließend wieder im ländlichen Raum.
    Er wird Mitglied des nationalistisch-völkischen Artamanen-Bunds, einer antisemitischen und antiurbanen Organisation, ebenfalls Mitglied ist Heinrich Himmler.
  • 1929
    Heirat mit Hedwig Hensel, aus der Ehe gehen fünf Kinder hervor.
  • 1933
    September: Höß wird Mitglied der Schutzstaffel (SS).
  • 1934
    Sommer: Höß tritt der Lager-SS bei und wird ab Dezember im Konzentrationslager (KZ) Dachau eingesetzt.
  • 1935
    Er wird in den Kommandanturstab des Lagers befördert.
  • 1936
    Beförderung durch Himmler zum Untersturmführer.
  • 1938
    August: Höß wird zum Hauptsturmführer befördert und in das KZ Sachsenhausen bei Berlin versetzt. Dort ist er zunächst als Adjutant des Lagerkommandanten tätig; im Dezember folgt die Ernennung zum Schutzhaftlagerführer.
  • 1940
    Mai: Höß wird Kommandant des KZ Auschwitz
  • 1941
    August: Erstmaliger Einsatz von Zyklon B zu Ermordung von sowjetischen Kriegsgefangen in Auschwitz.
    September: Erster Massenmord mit Zyklon B in Auschwitz, dem mehrere Hundert sowjetische Kriegsgefangene und weitere Häftlinge zum Opfer fallen.
  • 1942
    Höß beginnt, das Lager systematisch auf die Ermordung von Menschen mit Giftgas vorzubereiten.
  • 1943
    November: Er wird von seinem Posten in Auschwitz abberufen und Leiter der für die Konzentrationslager zuständigen Amtsgruppe D im SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt (WVHA).
    Höß wird Stellvertreter von Richard Glücks (1889-1945), dem Inspekteur der Konzentrationslager im WVHA.
  • 1944
    Mai: Höß wird nach Auschwitz zurückbeordert und übernimmt die Leitung des Massenmordes an ungarischen Juden.
  • 1945
    Nach Kriegsende gibt sich Höß unter anderem Namen als Marinesoldat aus und arbeitet, nachdem er aus einem Kriegsgefangenen-Sammellager entlassen worden ist, in der Landwirtschaft.
  • 1946
    11. März: Die britische Militärpolizei verhaftet ihn bei Flensburg.
    1. und 2. April: Während der Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse sagt Höß als Entlastungszeuge für Ernst Kaltenbrunner aus.
    25. Mai: Er wird den polnischen Behörden überstellt.
  • 1947
    2. April: Das Oberste Nationale Tribunal verurteilt ihn in Warschau zum Tode.
    16. April: Im ehemaligen Stammlager Auschwitz wird Rudolf Höß erhängt.
Alexander Mühle, Oliver Schweinoch, Arnulf Scriba, Kerstin Wölki
4. April 2018

lo