Psychologe, Nervenarzt, Politiker
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187726. Februar: Willy Hellpach wird im schlesischen Oels (heute: Olesnica, Polen) als Sohn des Gerichtskalkulators Hugo Hellpach und dessen Frau Agnes (geb. Otto) geboren.
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1895Hellpach macht am Realgymnasium in Landeshut (Schlesien) das Abitur.
Er studiert in Greifswald Medizin. Während seines Studiums beschäftigt er sich mit politischen Schriften, vor allem von Ferdinand Lassalle, und mit Schriften über die Psychologie. -
1897Hellpach schreibt sich in Leipzig zusätzlich für Psychologie ein und studiert bei Wilhelm Wundt (1832-1920).
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1899Er schließt sein Psychologiestudium mit der Promotion ab und widmet sich der Nervenheilkunde, die er als "Verbindung von medizinischem und psychologischem Können" bezeichnet.
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1901Staatsexamen der Medizin.
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1901-1903Hellpach arbeitet in der Psychiatrischen Klinik in Heidelberg.
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1903Er schließt sein Medizinstudium mit dem Doktortitel ab und wird Assistenzarzt in der Nervenklinik in Berlin.
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1904Hellpach lässt sich als Nervenarzt in Karlsruhe nieder und wird Privatdozent an der Technischen Hochschule.
Heirat mit der Kaufmannstochter Olga Klim. -
1906Habilitation für Psychologie an der Technischen Hochschule mit der Schrift "Grundgedanken zur Wissenschaftslehre der Psychopathologie".
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1911Hellpach wird außerordentlicher Professor in Karlsruhe.
Sein Buch "Die geophysischen Erscheinungen" wird veröffentlicht, in dem er sich mit den Umwelteinflüssen auf die menschliche Psyche auseinandersetzt. Es macht ihn auch außerhalb der Fachwelt bekannt und wird später in mehrere Sprachen übersetzt. -
1914/15Im Ersten Weltkrieg leistet er Kriegsdienst an der Westfront.
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1915-1918In der Reserve übernimmt Hellpach als Chefarzt die Leitung von Nervenlazaretten. In dieser Zeit entschließt er sich, politisch tätig zu werden.
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1918Beitritt zur Deutschen Demokratischen Partei (DDP).
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1920Ordentlicher Professor und Direktor des Instituts für Sozialpsychologie in Karlsruhe.
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1922Hellpach übernimmt das badische Unterrichtsministerium und erstellt dort das Modell einer Berufsschulordnung.
Er wird Herausgeber der "Sozialpsychologischen Forschungen". -
1924-1926Badischer Staatspräsident.
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1925Hellpach ist Kandidat der DDP für die Reichspräsidentenwahl und erhält dort im ersten Wahlgang 5,8 Prozent der Stimmen.
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1926Infolge einer politischen Krise legt Hellpach sein Amt als Staatspräsident nieder.
Ordentlicher Honorarprofessor für Psychologie an der Philosophischen Fakultät der Universität Heidelberg. -
1928Als Reichstagsmitglied kehrt Hellpach noch einmal in die Politik zurück.
Mitglied des Reichsgesundheitsrats. -
1930Enttäuscht von der Inhaltslosigkeit der Politik im Reichstag, legt er sein Mandat nieder.
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1931Sein kulturpsychologisches Buch "Zwischen Wittenberg und Rom" erscheint.
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1933Seit der Machtübernahme der Nationalsozialisten zieht Hellpach sich völlig aus der Politik zurück und widmet sich der Ausarbeitung von sozial- und völkerpsychologischen Lehrbuchdarstellungen.
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1944Hellpach wird Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher, der "Leopoldina".
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1945Rückkehr nach Karlsruhe, wo er wieder eine Professur erhält.
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1947Hellpach wird mit der Wundt-Plakette ausgezeichnet.
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1949Aufgrund seiner wiederaufgenommenen Beschäftigung mit der Kulturpolitik veröffentlich er das Buch: "Pax futura. Die Erziehung des friedlichen Menschen durch eine konservative Demokratie".
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1952Hellpach erhält das Große Bundesverdienstkreuz.
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19556. Juli: Willy Hellpach stirbt in Heidelberg.
Kai-Britt Albrecht, Manfred Wichmann
© Deutsches Historisches Museum, Berlin
14. September 2014