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Die Kesselschlacht von Falaise 1944

Acht Wochen nach der alliierten Invasion in der Normandie konnten die Amerikaner am 31. Juli 1944 bei Avranches durch die deutsche Verteidigungsfront brechen und rasch ins Landesinnere bis nach Le Mans vordringen, ehe sie nach Norden in Richtung Falaise abdrehten. Am 8. August erreichte die 3. US-Armee Argentan, während die 1. US-Armee ebenfalls Positionen südlich Falaises einnahm. Die kanadische 1. Armee stieß gleichzeitig aus Caen Richtung Falaise vor, ohne die deutsche Front im Norden durchbrechen zu können. Durch den alliierten Zangenangriff drohten der deutschen 7. Armee sowie Teilen der 5. Panzerarmee jedoch Mitte August die Einschließung in einem Gebiet von 50 Kilometern Länge und 20 Kilometern Breite. 

 

Lediglich im Osten war der Kessel noch nicht ganz geschlossen. Durch diese bald nur noch acht Kilometer breite Frontlücke befahl der deutsche Oberbefehlshaber West, Generalfeldmarschall Hans Günther von Kluge, in der Nacht zum 16. August 1944 den Ausbruch.

Wegen Treibstoffmangels und wegen ständiger alliierter Luftangriffe auf deutsche Kolonnen mussten über 400 Panzer, 7.000 Fahrzeuge und fast 1.000 Geschütze zurückgelassen werden. Knapp 50.000 deutschen Soldaten gelang zu Fuß der Rückzug über die letzte intakte Brücke über die Orne nach Westen. Als sich der Kessel von Falaise am 21. August endgültig schloss, waren noch etwa 55.000 Wehrmachtssoldaten in einem Gebiet von 10 mal 12 Kilometern eingeschlossen. Nur wenigen gelang in kleinen Einheiten der Ausfall. Rund 10.000 Deutsche fielen in der größten Schlacht während des alliierten Vormarschs in Frankreich Luft- und Artillerieangriffen zum Opfer, ehe sich die restlichen 45.000 Mann ergaben.

Arnulf Scriba
15. Mai 2015

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