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    Propagandistischer Sonderdruck über die Wirtschafts- und Rüstungserfolge des Deutschen Reiches im Rahmen des "Vierjahresplanes", 1941

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Der Vierjahresplan

Hauptziel der staatlich gelenkten Wirtschaftspolitik im NS-Regime war die "Wehrhaftmachung" Deutschlands durch Herstellung weitgehender Autarkie und einer forcierten Erweiterung des rüstungswirtschaftlichen Potentials. Adolf Hitlers geheime Denkschrift vom August 1936 zum "Vierjahresplan" umriss programmatisch das Ziel, Wirtschaft und Armee innerhalb von vier Jahren in Kriegsbereitschaft zu versetzen. Unter der Leitung des Beauftragten für den Vierjahresplan, Hermann Göring, wurde die private Wirtschaft gezwungen, sich den Erfordernissen anzupassen. Staat und Partei griffen durch verordnete Programme dirigierend in den Produktionsprozess ein. 

Die Aufrüstung schuf Arbeitsplätze, vor allem sicherte sie hohe Gewinne, schränkte jedoch auch die Konsumgüterproduktion für die Bevölkerung ein. Neben der Rohstoffbeschaffung und Erzeugung von Ausgangsprodukten wie Gummi, Treibstoff, Stahl- und Leichtmetallerzeugnissen erhielt die Herstellung von Endprodukten wie Waffen und Munition einen immensen Auftrieb, der auch kleinen Zulieferbetrieben zugute kam. Ein Beispiel dafür ist die Produktion von optischen Zielgeräten für die neu geschaffene Luftwaffe und für die Panzertruppe. Viele Waffen basierten auf Konstruktionen, die in den zwanziger Jahren aufgrund der Verbotsbestimmungen des Versailler Vertrages illegal oder im Ausland erarbeitet worden waren. Mit der Bildung der Reichswerke "Hermann Göring" besaß der Staat Betriebe der Schwerindustrie, und auch die Schutzstaffel (SS) verfügte über eigene Unternehmen.

Klaus-Peter Merta
5. Januar 2005

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