Berlin NO bzw. Berlin-Nordost sind alte Bezeichnungen für die vorwiegend von Arbeitern bewohnten Postbezirke in Friedrichshain, Lichtenberg, Mitte und Prenzlauer Berg. Ausgehend vom großflächigen Abriss von Altbauten in der DDR erinnert Günter Jordan in Berlin – Ecke Ostbahnhof (1981) an das proletarische Berlin des Jahres 1928 und die Klassenkämpfe gegen Ende der Weimarer Republik. In Kinder von Nordost – Berlin 1930 (1980) fügt er historische Fotos zu einem Puzzle zusammen, das die soziale Not der Proletarierkinder zeigt. Rote Jungpioniere greifen zur Selbsthilfe und errichten am Helmholtzplatz den Arbeiter-Kinder-Klub „Lenin“.
In Berlin-Nordost (1986) stellt Peter Rocha das Elend in den Berliner Mietskasernen im Kaiserreich den sozialen Leistungen der DDR gegenüber. 1982 beobachtete Günter Jordan in Einmal in der Woche schrei’n (1982) die Freizeit von Halbwüchsigen in Prenzlauer Berg. Einer ihrer Treffpunkte ist der „Kinderclub“ am Helmholtzplatz. Sie hängen ab, fahren Skateboard und posieren mit ihren Motorrädern. Die Band Pankow liefert den Sound zum jugendlichen Lebensgefühl. (jg)
Berlin – Ecke Ostbahnhof
- DDR 1981
- 35mm
-
R: Günter Jordan, 25‘
Kinder von Nordost – Berlin 1930
- DDR 1980
- 35mm
-
R: Günter Jordan, 14‘
Berlin-Nordost
- DDR 1986
- 35mm
-
R: Peter Rocha, 18‘
Einmal in der Woche schrei’n
- DDR 1982/1989
- 35mm
-
R: Günter Jordan, 17‘