August
1914
Die Staaten sind nicht in den
Krieg „hineingeschlittert“.
Alle Großmächte provozierten die
Eskalation der Krise durch ihr unversöhnliches,
imperiales Machtstreben.
Verantwortlich für den eigentlichen
Kriegsausbruch war jedoch in erster Linie Deutschland.
Vor allem die Militärs zeigten sich überzeugt,
mit Hilfe des „Schlieffen-Plans“ rasch
siegen zu können.
In der Bevölkerung Europas überwog zunächst
die Ansicht, der Krieg sei der jeweils
eigenen Nation aufgezwungen –
nicht zuletzt daraus erklärt sich das
„Augusterlebnis“, eine Mischung aus
K riegsbegeisterung und nationalem Überschwang.
Ebenso weit verbreitet waren Skepsis und Angst.
In der Tagespresse hingegen
herrschte bedingungslose Siegeszuversicht.
Mit der Parole des „Burgfriedens“ oder der
„Union sacrée“ sollten alle bestehenden
gesellschaftlichen Unterschiede
eingeebnet werden.
Dieser nationale „Schulterschluss“
wurde jedoch durch die politischen
Entwicklungen rasch infrage gestellt.
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August
1914
European states did not
simply "slide” into war.
All the Great Powers contributed
to the escalation of the crisis
as they aimed to increase the size
of their empires.
However, Germany was primarily
responsible for the outbreak of hostilities.
The German military, in particular,
appeared convinced that with the Schlieffen
Plan they could achieve a quick victory.
Most people in each country
initially believed that war was being
forced upon their nation.
This was one reason for the
“August experience”, a mixture of pro-war
sentiment and patriotic fervour
seen in August 1914.
There was also a good deal
of scepticism, panic and fear.
The daily press, however, expressed
nothing but complete confidence of victory.
The stages of the “Burgfrieden” or the
“Union sacrée” were supposed to do
away with all exisiting social divisions.
This “closing the ranks” would, however,
soon be placed in question by the
further political development.
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