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Kellnerstrassen-Kommune Halle, 1971 bis Mitte der 70er Jahre
In Halle kam es ab Ende der 60er Jahre in den abrißreifen Altstadt-Arealen um die Kellnerstraße/Spitze, Kleine Marktstraße und Fleischerstraße zu zahlreichen Wohnungs- und Hausbesetzungen. Etwa in der Kellnerstraße 11, wo Jürgen Hoffmann, Volker Petzold und Steffen Schmidt in einer 3-Zimmer-Wohnung eine Kommune gründeten. Es begann eine Zeit “voller Lebenslust und Flausen, angefüllt mit Arbeit und Feten, mit Liebeleien und politischer Betätigung. Unser Haus und unsere Wohnung wurden zu einem Schnitt- und Angelpunkt zahlreicher Freunde aus Halle und aus der ganzen Republik” (Volker Petzold). Die Kommune-Versuche endeten, als die Staatssicherheit ein Exempel gegen einen Kreis statuierte, der sich als DDR-Sektion der trotzkistischen 4. Internationale verstand und mit den anderen Gruppen in der Kellnerstraße lose vernetzt war. Zugeschlagen wurde am 26. November 1973 - Christoph Prüfer und Konrad Podczeck wurden zu hohen Haftstrafen verurteilt und später in die Bundesrepublik abgeschoben.
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