Boheme & Diktatur

Jazz-Werkstatt Peitz, 1973 bis 1982

Der kleine Ort Peitz im Kreis Cottbus-Land war in der DDR ein Eldorado für Jazz-Fans und zugleich Synonym für eine unangepaßte Lebenshaltung. Es begann 1973 mit einem monatlichen Jazz-Workshop im Filmtheater des Ortes, wo Formationen wie die Klaus-Lenz-Band, SOK oder der Jazzmusiker Günter “Baby” Sommer auftraten. Die Veranstaltungsreihe wurde von Uli Blobel und Peter Metag organisiert. Bald reichten die 350 Plätze im kleinen Kino nicht aus, oft lagen vier- bis fünfmal so viele Kartenbestellungen vor. Ab Ende der 70er Jahre fanden zusätzlich Open Airs statt, zu denen zwischen 3000 und 5000 Menschen und viele internationale Jazz-Musiker kamen. Eine Atmosphäre von Woodstock lag in der Luft, die angereisten Jazz-Fans kampierten in Zeltdörfern. Die Peitzer Jazzwerkstatt wurde 1982 unter dem später entkräfteten Vorwand finanzieller Bereicherung schließlich verboten.

 

 

 

 

 

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