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Selbstverlegte Kassetten, Schallplatten und Fanzines
In der zweiten Hälfte der 80er Jahre bildeten sich in der musikalischen Subkultur begrenzte Alternativen zu den staatsoffiziellen Medien und Vertriebsmonopolen heraus. Neben häufigen Kasettenproduktionen von nonkonformen Bands kam es auch zur Gründung von zirka 15 alternativen Kassettenlabels. Sie hießen beispielsweise “Hinterhof-Production” (Jena), “KlangFarBe” (Karl-Marx-Stadt) oder “Trash tape Records” (Rostock). Die Auflagen ihrer Produktionen betrugen meist 20 bis maximal 100 Stück. Die geringe Zahl “darf nicht darüber hinwegtäuschen, daß diese Kassetten wichtige Kommunikationsmittel und -anreger waren” (Susanne Binas). Vereinzelt kam es zu selbstverlegten Schallplattenproduktionen - die Musikaufnahmen entstanden in der DDR, die Platten wurden im Westen hergestellt und gelangten mit Kurieren wieder in die DDR zurück. Eine Methode, die bereits Ende der 70er Jahre der Dresdner Maler Ralf Winkler (A.R. Penck) erfolgreich praktiziert hatte. Es gab auch selbstverlegte Fanzines wie die in Leipzig edierte “Messitsch”.
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