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Gabriele Stötzer (Kachold)
Die Dichterin, Performerin und Filmemacherin Gabriele Stötzer war in den 80er Jahren die prägende Leitfigur im subkulturellen Milieu in Erfurt. In Emleben bei Gotha 1953 geboren, studierte sie bis zu ihrer Exmatrikulation Pädagogik und wurde 1976 wegen angeblich erwiesener "Staatsverleumdung" zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Der Grund: Gabriele Stötzer, damals Kachold, war mit einer Protestresolution gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann verhaftet worden. Nach der Verbüßung der Strafe leitete sie neben ihrer literarischen Tätigkeit die inoffizielle Galerie "Galerie im Flur", welche 1981 verboten wurde. In den 80er Jahren war sie der Motor eines nonkonformen Kulturlebens in der thüringischen Bezirksstadt. Im Mittelpunkt stand dabei die Arbeit mit einer Frauengruppe, die sich in besetzten Altstadthäusern eigene Freiräume schuf. Hier entstanden kollektiv inszenierte Fotoserien, Modenschauen und 8mm-Filme. Im Ost-Berliner Aufbau-Verlag erschien 1989 das erste Buch "zügel los" der Dichterin.
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