Leinwand-Wirklichkeit: DEFA-Film

Das Kino in der DDR hatte über lange Jahre eine weitaus größere Bedeutung für den Einzelnen als in der Bundesrepublik. Mediale Einflüsse, die von außen ins Land kamen, konnten bis zur allgemeinen Verbreitung des Fernsehens fast vernachlässigt werden. Später, den politischen Verhältnissen entsprechend, nahmen die westlichen Einflüsse von Jahr zu Jahr zu. Allein die Gelegenheiten des Fernsehens und der Presse waren gering, dem Alltag des real-existierenden Sozialismus zu entfliehen. Die beliebtesten Medien der Unterhaltung waren Buch und Kino. Der DEFA standen enorme finanzielle Mittel zur Verfügung, die es ihr ermöglichten, jährlich zwischen 15 und 20 Spielfilme, sowie eine Vielzahl von Dokumentar- und Trickfilmen zu produzieren. Bis 1990 sind so etwa 700 Spielfilme entstanden. Weniger als in der Bundesrepublik konnten die DEFA-Geschichten und ihre Abbilder vom Publikum als eins zu eins genommen werden. Immer waren die "Filmschaffenden" auf der Suche nach Ausdrucksmöglichkeiten für ihre Gedanken, Träume, Kritiken, die nicht direkt gegen die Vorgaben der SED-Politik verstießen. Unter diesen Umständen entstand in der DDR eine Filmlandschaft, die neben den "politisch korrekten Produktionen", eine ganze Reihe lustiger Alltagsgeschichten "mit doppeltem Boden" hervorbrachte. Besonders aufwendig waren die sehr gelungenen Märchen- und Literaturverfilmungen, die auch im westlichen Ausland Anerkennung fanden. Die hier zusammengestellte Reihe vereint einige Meilensteine des DEFA-Films.

 

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