1. Die Bundesrepublik - Am 23. Mai 1949
wurde das Grundgesetz in Bonn verkündet, das jeden Deutschen aufforderte, "die
Einheit und Freiheit Deutschlands zu vollenden". Die erfolgreiche Westintegration der
Bundesrepublik ließ dieses Ziel in den Hintergrund treten, so daß am politischen
Horizont schon die "Vereinigten Staaten von Europa" aufschienen. Mit dem
Zusammenbruch der kommunistischen Gesellschaftssysteme wurde 1989 die deutsche Vereinigung
möglich. Danach erlebte der Gedanke des Nationalstaates eine unerwartete Renaissance. Einzelbesucher: Sa.: 16.00 Uhr, Gruppen nach Voranmeldung, Dauer 60 Min.
2. Die deutsche Frage -
Ausgangspunkt
der Führung ist die gemeinsame Besatzungszeit nach 1945. Die doppelte Staatsgründung
1949 schuf Fakten, die Deutschland in zwei Erfahrungswelten trennte. Diese Trennung wurde
durch den Bau der Mauer zementiert. Was bedeutete die politische Teilung für den
deutsch-deutschen Alltag? Welche Rolle spielte die Frage der Wiedervereinigung in Ost und
West? Wie gingen die beiden deutschen Staaten mit den Schatten der gemeinsamen
Vergangenheit um? Einzelbesucher: Di. und So.: 16.00 Uhr, Gruppen nach Voranmeldung, Dauer 60 Min.
3. "Alle sollen besser leben" -
Nach dem
Zusammenbruch 1945 war die Infrastruktur in Deutschland zu großen Teilen zerstört. In
den westlichen Besatzungszonen kurbelten Währungsreform und Marshallplan die Produktion
und den Konsum wieder an, so daß noch heute vom deutschen Wirtschaftswunder gesprochen
wird. Die D-Mark, Ludwig Erhards Konzept der Sozialen Marktwirtschaft und der Beitrag der
Gewerkschaften und Arbeitgeber stehen für diese prosperierenden Anfangsjahre der
Bundesrepublik. Einzelbesucher: Di. und So.: 16.00 Uhr, Gruppen nach Voranmeldung, Dauer 60 Min.
4. Cola, Kunst und Klassik -
"Wer soll das bezahlen?", der
erfolgreiche Schlager zur Währungsreform, konkurrierte in der Nachkriegszeit mit dem
Boogie Woogie, einem Feuerwerk von Tönen aus Amerika. Waren am Anfang die neuen
Musikrichtungen aus dem Westen - wie Jazz, Swing und Rockn Roll - noch Ausdruck für
Opposition und Auflehnung einer Minderheit, eroberten Cola, Blue Jeans und die Jukebox
bald die deutsche Nachkriegsgesellschaft. Einzelbesucher: Do.: 16.00 Uhr, Gruppen nach Voranmeldung, Dauer 60 Min.
5. "Männer und Frauen sind gleichberechtigt" -
Dieser Satz aus dem Grundgesetz wird täglich auf die Probe gestellt. Meßbar ist die Gleichberechtigung der Geschlechter im Berufsleben: Anteil am Erwerbsleben, Lohn und Position auf der Karriereleiter sind die statistisch abfragbaren Daten. Doch wie sieht die Aufteilung zwischen Küche und Macht, Familie und Gesellschaft für Frauen und Männer im deutschen Alltag aus? Die Führung beginnt in der Nachkriegszeit, in der Frauen "ihren Mann" stehen mußten, um die Kinder zu ernähren und am Wiederaufbau des zerstörten Deutschlands mitzuwirken. Sie verfolgt in den fünf Jahrzehnten die Umsetzung der Gleichberechtigungsforderung und das sich verändernde Bild der Familie in den beiden deutschen Staaten. Die Bedeutung von Technik, Religion und Kultur für diese Fragestellung wird ebenso thematisiert wie die Parolen der Feministinnen der 70er Jahre und das Selbstverständnis der Frauen im vereinten Deutschland. Einzelbesucher: Fr.: 16.00 Uhr, Gruppen nach Voranmeldung, Dauer 60 Min. |
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