Leopold Kupelwieser: Kaiser Franz I. von Österreich, 1837, Wien, Kunsthistorisches Museum, Schloss Laxemburg
Badische Krone, 1811, Badisches Landesmuseum Karlsruhe
Schützenscheibe auf die Eröffnung der ersten Ständeversammlung des Königsreichs Bayern am 4. Februar 1819, Kgl. priv. Schützengesellschaft Fürth.
Das Alte Reich hatte nicht zur modernen Staatlichkeit finden können und auch seine ungleich moderneren, auf einer anderen Entwicklungsstufe stehenden Territorien waren am Ende des 18. Jahrhunderts nicht mehr in der Lage, auf Herausforderungen zu reagieren, wie sie das revolutionäre Frankreich in politischer und das heraufziehende Industriezeitalter in wirtschaftlicher Hinsicht stellten. Auf den Trümmern der alten Reichsstände entstanden neben den Großterritorien wie dem Königreich Preußen und dem Kaiserreich Österreich einige neue, in ihrer Staatlichkeit in die Zukunft weisende souveräne Modellstaaten mittlerer Größe: Von bleibender Bedeutung war neben vielfältigen Reformvorhaben vor allem die Rezeption des „Code Civil“ in Deutschland. Die neu geschaffenen Staaten gingen insgesamt sehr unterschiedliche Wege. Während das Königreich Westphalen unter der Herrschaft Jerome Bonapartes ein reines Kunstgebilde blieb und mit dem Wiener Kongress wieder von der Landkarte verschwand, konnte sich das Königreich Bayern erfolgreich etablieren. Auf einem Relief am Max-Joseph-Denkmal von Christian Daniel Rauch in München ist die Übergabe der Verfassungsurkunde an die weibliche Personifikation der Bavaria dargestellt.
Waren zunächst die künstlerischen Formen, die der Legitimation herrscherlicher Souveränität, Würde und Macht dienten, auf das kaiserliche Zentrum Wien ausgerichtet, so gab jetzt das napoleonische Frankreich die Stilvorgabe in der Kunst. Nicht nur das Staatsporträt, die Architektur der deutschen Residenzen und die Innenreinrichtungen der Schlösser orientierten sich an dem imperialen Stil Frankreichs, sondern auch die Mode der Zeitgenossen und die Uniformierungen der Armeen.
