Die Berliner Ausstellung „Altes Reich und neue Staaten“ präsentiert die Reichsgeschichte seit dem Reformreichstag 1495 in einer Abfolge aus acht chronologischen und thematischen Sequenzen.
Die Ausstellung betont die positiven Eigenschaften des Ordnungs-, Rechts- bzw. Verfassungs- und Friedenssystem sowie die politische Kraft des europäischen Staatenbundes, die sich von den Kämpfen des Nationalismus des 19. und 20. Jahrhunderts deutlich abhebt. Trotz eines 200jährigen Abstandes besitzt das Reich im vereinigten Europa noch heute größte Aktualität, gilt manchen gar als Vorentwurf zukünftiger europäischer Ordnungen. Aber nicht allein die historische Nachzeichnung dieses komplexen Staatengebildes ist das angestrebte Ziel der Ausstellung, vielmehr bietet die große Zeitspanne vom Ausgang des Mittelalters bis zum Klassizismus die Möglichkeit, epochenübergreifende kunst- und kulturgeschichtliche Entwicklungen in Europa aufzuzeigen.
Simon Peter Tilemann: Georg Ludwig Graf Sinzendorff mit der Krone des Heiligen Römischen Reiches, 1653/58, DHM