Bis zur Eröffnung einer Ausstellung ist es ein weiter Weg. Wir wollen Ihnen/ Euch einige Stationen dieses Weges zeigen:
WORTE
DES ENGELS. Weiße Blume, schwarze Blume. Der Engel verkündet Maria, sie
werde einen Sohn bekommen und ihn Jesus nennen.
I.N.R.I. Der Ausstellungstitel bedeutet: Jesus Nazarenus Rex Judaeorum – Jesus von Nazareth König der Juden Die
Ausstellung findet im Kronprinzenpalais,
dem Ausweichquartier des Deutschen Historischen Museums statt. Im 17. Jh. war das Kronprinzenpalais das erste "stattliche Gebäude" auf dem Linden-Boulevard. Das Gebäude blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück und wird nun, wie schon einmal in den Zwanzigern, erneut als Museum genutzt. Sein heutiger Name "Kronprinzenpalais" entstand 1732, als Friedrich Wilhelm I. seinem Sohn, dem künftigen König Friedrich dem Großen, das Haus als Stadtwohnung für ihn und seine Frau Elisabeth Christine schenkte. Ab 1888, nach dem Tod Friedrichs III. stand das Gebäude über lange Zeit leer, bis es der letzte Kronprinz der Hohenzollern von 1905 bis 1918 als Stadtwohnung benutzte. Nach dem Ende der
Monarchie konnte die Nationalgalerie, die unter chronischem Raummangel
litt, im Kronprinzenpalais ihre schnell wachsende Sammlung der Moderne der
Öffentlichkeit präsentieren. Gemälde, Graphik und Plastik der französischen
und deutschen Impressionisten wurden ebenso gezeigt wie Werke der
Bauhaus-Künstler und der expressionistischen "Brücke".
Jahrelang war das Museum im Kronprinzenpalais
eines der meistbesuchten Museen Berlins. Die nationalsozialistische Machtübernahme
bedeutete das Ende für das erfolgreiche Haus der Moderne. Für die
Ausstellung "Entartete Kunst" und für den Verkauf ins Ausland
wurden hunderte Kunstwerke beschlagnahmt und das Haus 1937 geschlossen. Nach einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg vollständig ausgebrannt, wurde die Ruine in den frühen Sechzigern abgerissen, schließlich 1968/ 69 nach klassizistischem Vorbild wieder aufgebaut. Dem Ost-Berliner Magistrat diente das Kronprinzenpalais, das wegen des "feudalistischen "Namens wegen zunächst Palais Unter den Linden, später Berlin-Palais hieß, als Gäste- und Repräsentationshaus. Um das Kronprinzenpalais wieder für einen modernen Ausstellungsbetrieb nutzbar zu machen, wurden die zentralen Räume 1998 (unter Berücksichtigung aller denkmalpflegerischen Auflagen) für Ausstellungspräsentationen eingerichtet. Für diese Ausstellung arbeiteten die Fotokünstler Bettina Rheims und Serge Bramly mit Ausstattern, Modelagenturen und Modedesignern zusammen. Die Fotoaufnahmen entstanden an zwei unterschiedlichen Orten: In EPS de Ville-Évrard arbeitete das Team drei Monate in einer Heilanstalt für psychiatrisch Kranke. Die Kulisse bildete dabei der leerstehende Teil der Anstaltsgebäude aus dem 19. Jahrhundert. Auf der Insel Mallorca wurden innerhalb von zwei Wochen fast alle Außenaufnahmen aufgenommen. Die Inszenierung der Bildkulissen stammt von Marie-Noelle Perriau. Sie ist auch die Ausstellungsarchitektin hier im Kronprinzenpalais. Wir
schauen ihr bei der Planung der Ausstellungsinszenierung über die
Schulter: III
DIE VERBORGENE KINDHEIT
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