Das
Ringen um den Kennedy Besuch
Kennedy äußerte sich im März 1963 auf einer
Pressekonferenz zum ersten Mal offiziell zu der Idee eines
Berlin-Besuchs.
Question: Mr. President, could we
speak, for a moment, about your travel plans. One, on your
forthcoming trip to Italy and Germany, do you plan to visit
Berlin? (...)
The President: I would hope that
when I go to Germany that I would go to Berlin. (...)
Der Plan eines Deutschland-Besuchs war bereits im Januar
1963 publik geworden und hatte, angesichts der leichten Verstimmungen
im deutsch-amerikanischen Verhältnis wegen des deutsch
- französischen Freundschaftsvertrages für
Überraschung gesorgt. Von der konkreten Absicht Berlin
zu besuchen war zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht die
Rede.
Obwohl Kennedy bereits 1961 vom Regierenden Bürgermeister
Willy Brandt nach Berlin eingeladen wurde, sollte es noch
zwei Jahre dauern, bevor ein Besuch des amerikanischen Präsidenten
in Deutschland und die Möglichkeit eines Stopps in Berlin
auf amerikanischer Seite tatsächlich erwogen werden sollte.
Als Adenauer im Januar 1963 von den Plänen des amerikanischen
Präsidenten, nach Italien zu reisen, erfuhr, lud er Kennedy
auf einen Arbeitsbesuch nach Bonn ein. Kennedy reagierte positiv.
Berlin sollte nach Plänen des Kanzlers keinen Eingang
in die Besuchsplanung des Präsidenten finden - Kennedys
Deutschlandreise sollte für Brandt als Adenauers innenpolitischem
Gegner auf keinen Fall zu einem persönlichen Erfolg werden.
Die weltweite Aufmerksamkeit, die der Besuch des Präsidenten
mit sich bringen würde, sollte dem Kanzlerkandidaten
der SPD nicht die Möglichkeit zur Profilierung bieten.
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