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Ausstellungsrundgang |
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I. Der Aufstieg
Im ersten Raum wird John F. Kennedys Familiengeschichte,
seine Kindheit und das Familienleben mit seinen Eltern
und acht Geschwistern gezeigt. Die Person Kennedy und
sein politischer Weg bis ins Weiße Haus stehen
im Mittelpunkt dieses Themenbereichs.
1.01 Eine amerikanische Erfolgsgeschichte:
Die Kennedys und die Fitzgeralds
"In dieser Familie wollen wir
nur Gewinner."
Joseph Kennedy
Die ersten beiden Einwanderergenerationen
der Kennedys und Fitzgeralds legten den Grundstein für
den späteren Aufstieg. Durch die Heirat von Joseph
Kennedy und Rose Fitzgerald verbündeten sich die
zuvor konkurrierenden Familien und strebten als "Kennedys"
vereint nach oben. Joseph Kennedys Geld und seine klugen
politischen Investments öffneten die Tür zur
Politik. Seine Ernennung zum Botschafter in London brachte
der irisch-katholischen Familie auch die lange ersehnte
soziale Anerkennung.
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Taufkleid von John F. Kennedy, ca. 1915
Am 19. Juni 1917 wurde John
F. Kennedy in der katholischen Kirche St. Aidan's
in Brookline bei Boston getauft. Das Taufkleid
hatten Nonnen eines Franziskanerklosters in Ost-Boston
hergestellt. Es war ein Geschenk von Rose Kennedys
Schwiegermutter. In ihm wurden alle neun Kinder
getauft.
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John F. Kennedy als Baby, 1918
John
Kennedy - beziehungsweise Jack, wie er von Anfang
genannt wurde - wurde am 29. Mai 1917 als zweiter
Sohn der Familie geboren.
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John Fitzgerald
Kennedy wurde am 29. Mai 1917 in Brookline bei
Boston als zweites Kind von Joseph und Rose Kennedy
geboren. In seinem Geburtshaus befindet sich heute
ein Museum. Kennedy wurde mit der Taufe in die
katholische Kirche aufgenommen. 44 Jahre später
sollte er der erste katholische Präsident
der Vereinigten Staaten von Amerika werden.
In seiner Kindheit litt John F., genannt "Jack",
unter einer Vielzahl schwerer Krankheiten. Er
war von schmächtiger Gestalt, hatte Asthma,
Allergien und Infektionen. Deswegen verbrachte
er viel Zeit im Bett und las unzählige Bücher.
Aus den Aufzeichnungen seiner Mutter erfahren
wir, dass sich der spätere Präsident
der Vereinigten Staaten durch nichts von anderen
Kindern unterschied:
"Ich glaube, es gehört zu den legendären
Vorstellungen, die man sich von einem Präsidenten
macht, daß man glaubt, er besäße
außergewöhnliche Qualitäten und
habe sich als Kind durch unfehlbare Tugendhaftigkeit
ausgezeichnet. Ich kann bestätigen, daß
dies bei Jack nicht so war, und auch nicht bei
Bobby, Teddy oder irgendeinem der anderen Kinder.
Wenn sie es verdient hatten, dann war, glaube
ich, ein ordentlicher Klaps eine der wirksamsten
Methoden, ihnen eine Lektion zu erteilen."
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Geburtshaus von John F. Kennedy
In diesem Haus in der Beals
Street Nr. 83 im Bostoner Vorort Brookline wurde
John F. Kennedy am 29. Mai 1917 geboren. Mit wachsendem
Wohlstand und wachsender Kinderschar zog die Familie
bald in ein größeres und repräsentativeres
Haus in der Nachbarschaft und 1927 nach New York.
Die Sommer verbrachten die Kennedys meist auf
ihrem Anwesen in Hyannis Port auf Cape Cod in
Massachusetts. In den Wintermonaten stand ein
Ferienhaus in Palm Beach, Florida, zur Verfügung.
Rose Kennedy mit ihren Kindern Joe jr.,
Rosemary und John, 1919
Rose Kennedy organisierte
das Familienleben nach strengen Regeln.
Unpünktlichkeit, Unordnung und Nachlässigkeit
wurden bestraft. Jede Mahlzeit wurde mit
einem Gebet begonnen, und überhaupt
spielte die Religion eine zentrale Rolle
im Leben der Familie. Umso mehr schmerzten
Rose die Affären ihres Mannes. Die
zahlreichen Krisen der Ehe bekamen auch
die Kinder zu spüren. Es mangelte ihnen
an Zuwendung und Verständnis.
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Die
Kennedys und die Fitzgeralds, die Vorfahren Kennedys,
verließen aufgrund von Hungersnöten
und wirtschaftlichen Krisen Mitte des 19. Jahrhunderts
ihre Heimat Irland in Richtung Amerika. Sie gehörten
zu der über eine Million irischer Einwanderer
in die U.S.A. Beide Familien ließen sich
in Boston, der Hauptstadt von Massachusetts, nieder.
Zielstrebigkeit, Ehrgeiz, Geschäftssinn und
manchmal ein an Skrupellosigkeit grenzender Durchsetzungswille
prägten beide Clans und wurden von Generation
zu Generation weiter gegeben. Der Vater John F.
Kennedys Joseph ging im Anschluss an sein Studium
in Harvard ins Finanzgewerbe und war kurze Zeit
später bei einem Bostoner Investmenthaus
tätig. Mit 35 Jahren war er mehrfacher Millionär.
Er heiratete Rose Fitzgerald 1914, nachdem ihr
Vater seinen Widerstand gegen die Hochzeit aufgegeben
hatte. Rose wurde in Klosterschulen und nach Europa
geschickt, um die Verbindung mit Joseph - und
damit die Verbindung der beiden rivalisierenden
Familien - zu verhindern. Ohne Erfolg!
Die Kennedys vor ihrem Dinner mit dem englischen
Königspaar, 4. Mai 1939
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Zum Dank für dessen
langjährige Unterstützung ernannte Präsident
Franklin Delano Roosevelt den irischstämmigen
Katholiken Joseph Kennedy im Dezember 1937 zum amerikanischen
Botschafter in London. Auf diesem Wege erhielt die
Familie endlich die soziale Anerkennung, nach der
sie so lange gestrebt hatte. Doch schon bald trübten
die Tode von Joe jr. und Kathleen die heile Welt
der Kennedys. Joseph Kennedy, der einen Kriegseintritt
der USA vehement ablehnte, wurde zum Anfang 1941
zum Rücktritt gezwungen. |
Das Foto
zeigt die komplette Familie Kennnedy in London,
wohin Vater Joseph Kennedy 1937 von Präsident
Franklin Delano Roosevelt als Botschafter entsandt
wurde. Kennedy hatte dessenWahlkampf 1932 und
1936 unterstützt. Da die Kennedys in Boston
nicht vollkommen zur High society der Stadt gehörten,
waren Empfänge im Buckingham Palace Balsam
auf ihre Seelen.
Doch in den ersten Kriegsjahren wurde der Botschafter
zunehmend zu einer Belastung für die amerikanisch-britischen
Beziehungen: Er lobte das Münchner Abkommen
Chamberlains mit Hitler, wodurch das Dritte Reich
Böhmen und Mähren erhielt. Und er bekämpfte
öffentlich einen Kriegseintritt Amerikas.
1940 wurde er nach Washington zurückberufen
und reichte kurze Zeit später seinen Rücktritt
ein.
Das Bild wurde im Mai 1939 vor einem Dinner mit
dem englischen Königspaar aufgenommen. Es
ist das letzte glückliche Zeugnis der Familie
vor den beruflichen und persönlichen Schicksalsschlägen.
Von links nach rechts: Rose Kennedy, Edward, Rosemary,
Joe jr., Joseph Kennedy, Eunice, Jean, John, Patricia,
Robert, Kathleen.
Joseph als der dominierende Patriarch der Familie
impfte vor allem seinen Söhnen einen unbedingten
Siegeswillen ein: "Werdet nicht Zweite oder
Dritte. Das zählt nicht. Ihr müsst gewinnen."
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