John F. Kennedy Plakatmotiv. © Runaway Technology

John F. Kennedy - Ausstellungstitel
Ausstellungshalle des Deutschen Historischen Museums von I. M. Pei, 26. Juni bis 13. Oktober 2003

Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums in Zusammenarbeit
mit dem John F. Kennedy-Institut der Freien Universität Berlin

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John. F. Kennedy
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Ausstellungsrundgang Ausstellungsplan


I. Der Aufstieg

1.02 Vom Kriegshelden zu Washingtons
begehrtestem Junggesellen

"Er streift durch die Dünen am weiten Strand
Und träumt von der Zukunft und seinem Land (…)
Die Vergangenheit fordert und ruft ihn zur Tat.
Er weiß, er muss folgen, so schwer er's auch hat.
Er soll dienen und führen in kommender Zeit.
Das ist seine Pflicht, und er ist bereit."

Gedicht "Jack Kennedy hat einen Traum" von Jackie Kennedy, Oktober 1953

Nachdem ihn der Kriegseinsatz zum "Helden" gemacht hatte, entschied sich John F. Kennedy 1946 für die Politik. Der begnadete Wahlkämpfer konnte auf eine hoch professionelle Wahlkampforganisation bauen sowie auf die Mitarbeit vieler Familienmitglieder und das Geld seines Vaters. Im Jahre 1958 galt er als einer der Hoffnungsträger der Demokratischen Partei. Fünf Jahre zuvor hatte er Jacqueline Bouvier geheiratet. Seine Frau Jackie war ein wichtiger Faktor für seinen politischen Erfolg.

John F. Kennedys europäisches Tagebuch, 1945

John F. Kennedys europäisches Tagebuch, 1945


Als Korrespondent für die Chicagoer Zeitung "Herald-American" kam John F. Kennedy im Sommer 1945 nach Europa, um über die Nachkriegsentwicklungen zu berichten. Während dieser Wochen hielt er seine Eindrücke und Erlebnisse in dem ausgestellten Tagebuch fest. Für vier Tage reiste er nach Deutschland und besuchte Berlin und Bremen. Anlässlich der Potsdamer Konferenz der vier Siegermächte des Zweiten Weltkriegs, Sowjetunion, USA, Großbritannien und Frankreich, hielt er sich am 29. Juli auch in Potsdam auf.

Hören Sie nun einen Auszug aus John F. Kennedys Berliner Tagebuch:

"Die Verwüstung ist vollständig. Unter den Linden und die Straßen sind relativ frei, aber es gibt nicht ein einziges Gebäude, das nicht ausgebrannt ist. In manchen Straßen ist der Gestank - süß und eklig von den toten Körpern - unerträglich.
Die Menschen haben alle völlig farblose Gesichter - ein Hauch von Gelb mit blassen gegerbten Lippen. Sie alle tragen Bündel. Niemand scheint zu wissen, wohin sie gehen. Ich frage mich, ob sie es selbst wissen."

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Modell PT 109, 1999, Revell

Modell PT 109, 1999, Revell


Das Boot wurde im August 1943 von einem japanischen Zerstörer gerammt und versenkt. Die aufopferungsvolle Rettung seiner Crew-Mitglieder machte Jack zum "Kriegshelden".

Kokosnuss mit eingeritzter Botschaft, 1943

Kokosnuss mit eingeritzter Botschaft, 1943


Trotz seiner Krankheiten wollte John F. Kennedy im Krieg seinen Dienst für das Vaterland leisten. Nur durch Beziehungen wurde er beim Office of Naval Intelligence in Washington eingesetzt. Er wollte sich jedoch unbedingt auf einem Kriegsschauplatz bewähren und bewarb sich erfolgreich um die Ausbildung zum Führer eines Patrouillen-Torpedobootes, einen Bootstyp, den Sie als Modellbausatz in der Vitrine sehen.
In der Nacht vom 1. auf den 2. August 1943 wurde das Boot von einem japanischen Zerstörer gerammt und in zwei Teile zerschnitten. Die überlebenden Mitglieder der Crew retteten sich schwimmend auf eine nahegelegene Insel - Kennedy mit einem Verletzten, den er mittels eines Seils an den Strand zog. Eingeborene fanden die Überlebenden nach einer Woche. Ihnen gab Kennedy, der Kommandant, eine Kokosnuss mit einer Botschaft mit. Diese Kokosnuss hatte später einen Ehrenplatz auf seinem Schreibtisch im Weißen Haus.

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Die Crew der "PT 109", Sommer 1943

Die Crew der "PT 109", Sommer 1943

Lieutenant Kennedy (rechts, stehend) und seine Mannschaft an Bord des Patrouillentorpedobootes PT 109. Die Männer waren auf der zu den Salomonen gehörenden Insel Rendova im Pazifik stationiert.


Die Zeitschrift "New Yorker Times" berichtete auf der ersten Seite von der Rettung der Crew durch den Sohn des Botschafters. Die unter dem Titel "Survival" ("Überleben") erschienene Heldengeschichte wurde von Reader's Digest übernommen und erlangte so eine nationale Verbreitung. John F. Kennedy erhielt die Navy and Marine Corps Medal für seine fast selbstmörderischen Versuche, seine Männer lebend nach Hause zu bringen. Nach weiteren Einsätzen auf einem anderen Boot zwangen ihn unerträgliche Schmerzen zum Ausscheiden aus dem Dienst.
Johns Bruder Joe kam bei einer riskanten Aktion am 12. August 1944 ums Leben. Sein mit Sprengstoff beladenes Flugzeug explodierte über dem Ärmelkanal.

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Jacqueline Lee Bouvier, genannt "Jackie"

 

Jacqueline Lee Bouvier, genannt "Jackie", wurde 1929 in Southhampton, New York, geboren. Die Bouviers stammten von einer französischen Familie ab, die Ende des 18. Jahrhunderts nach Nordamerika gekommen war. Jackies Vater war erfolgreicher Börsenmakler an der Wall Street, verlor jedoch seinen Reichtum in der Depression. Nach der Scheidung des Ehepaars Bouvier heiratete Jackies Mutter den Investmentbanker Hugh Auchincloss, der ihr und ihren Töchtern ein Leben in großem Wohlstand ermöglichte. Jackie besuchte teure Privatschulen, nahm Ballettunterricht und war eine ausgezeichnete Reiterin.
Ihr geisteswissenschaftliches Studium an der Pariser Sorbonne und an der George Washington University schloss sie mit einer Arbeit über die französische Literatur ab. "Sie wuchs auf in einer sozialen Klasse, zu einer Zeit - den 1940er Jahren - und an einem Ort - Newport, Rhode Island - wo den jungen Damen beigebracht wurde, ihre Intelligenz zu verbergen, um die jungen Männer nicht abzuschrecken," wie Arthur Schlesinger, enger Berater der Kennedys, einmal über die Präsidentengattin sagte.

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Die Hochzeit von John F. Kennedy und Jacqueline Lee Bouvier,
12. September 1953


Die Hochzeit von John F. Kennedy und Jacqueline Lee Bouvier,  12. September 1953

Bei einer Party in Washington waren sich Jack Kennedy und Jackie Bouvier im Mai 1951 zum ersten Mal begegnet. Schon bald wurde daraus mehr als ein kurzer Flirt. Im folgenden Jahr löste Jackie ihre Verlobung mit dem Börsenmakler John Husted.
Die Hochzeitsfeier am 12. September 1953 im Nobelort Newport in Rhode Island war ein gesellschaftliches Ereignis.


Automatenbild von Jack und Jackie Kennedy, 1954

Automatenbild von Jack und Jackie Kennedy, 1954

Am 12. September 1953 fand im Nobelort Newport in Rhode Island die Hochzeit zwischen dem Senator John F. Kennedy, genannt "Jack", und Jacqueline Lee Bouvier, genannt "Jackie", statt. Über tausend Gäste wohnten der Feier bei. Das Paar hatte sich 1951 auf einer Party kennengelernt. Später interviewte Jackie als Reporterin des Washingtoner "Times Herald" den ehrgeizigen jungen Abgeordneten aus Massachusetts. Als sie 1953 nach England reiste, erreichte sie ein Telegramm von Kennedy mit folgendem Wortlaut: "Deine Storys sind ausgezeichnet, aber du fehlst mir!" Nach ihrer Rückkehr wurde noch auf dem Flughafen Verlobung gefeiert.
Das Ehepaar wurde in der Regenbogenpresse als Traumpaar schlechthin dargestellt. Trotz Kennedys der zahlreicher Affären, die überwiegend nach seinem Tod bekannt wurden, blieb das Bild des treuen Ehemanns in der Öffentlichkeit lange bestehen. Sein Vater Joseph, ebenfalls ein Frauenheld, schärfte seinem Sohn auch ein, dass es für die politische Karriere zwingend notwendig sei, seine Ehe zu halten.

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1.03 "Der Mann für die 60er"
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Adresse: Unter den Linden 2, 10117 Berlin, Tel: ++49 (30) 20 30 4 - 0, Fax: ++49 (30) 20 30 4 - 543, Wechselausstellungen in der Ausstellungshalle von I.M.Pei Hinter dem Gießhaus 3, 10117 Berlin, Öffnungszeiten: Täglich 10.00 bis 18.00 Uhr, Eintritt 2 Euro, Lageplan: www.berlin.de, Link: Verkehrsverbindungen und weitere Besucherinformationen
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