John F. Kennedy Plakatmotiv. © Runaway Technology

John F. Kennedy - Ausstellungstitel
Ausstellungshalle des Deutschen Historischen Museums von I. M. Pei, 26. Juni bis 13. Oktober 2003

Eine Ausstellung des Deutschen Historischen Museums in Zusammenarbeit
mit dem John F. Kennedy-Institut der Freien Universität Berlin

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John. F. Kennedy
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I. Der Aufstieg

1.03"Der Mann für die 60er"

"K--E--DOUBLE N--E--D-Y
Jack's the nation's favorite guy."
Wahlkampfsong "High Hopes" von Frank Sinatra

Im Jahr 1960 stellte sich Kennedy einer neuen Herausforderung: der Wahl um das Präsidentenamt. Das erste Fernsehduell der Geschichte gegen seinen Herausforderer, den Republikaner Richard Nixon, wendete das Blatt zu Gunsten Kennedys. Doch viele Protestanten verweigerten dem Katholiken Kennedy die Unterstützung. Um so wichtiger waren die Stimmen afro-amerikanischer Wähler für Kennedys knappen und umstrittenen Wahlsieg. Obwohl sich Nixon durch Manipulationen um die Präsidentschaft gebracht sah, entschied er sich gegen die Anfechtung des Wahlergebnis. Und so krönte John Fitzgerald Kennedys Amtsantritt am 20. 1. 1961 die erstaunliche Aufstiegsgeschichte seiner Familie.

 

Wahlkampfplakat
"Folgt den Menschenmengen um
Senator Kennedy zu sehen und zu hören", 1960

The Florida International Museum, St. Petersburg, Collection of Robert L. White
Beiden Kandidaten fiel es schwer, sich inhaltlich deutlich von dem anderen abzusetzen. Doch als Folge der Fernsehdebatten nahm die Zahl der Menschen, die Kennedy live erleben wollten, deutlich zu.

Wahlkampfplakat "Folgt den Menschenmengen um Senator Kennedy zu sehen und zu hören", 1960


Am 2. Januar 1960 erklärte John F. Kennedy öffentlich, sich um die Präsidentschaftskandidatur der Demokratischen Partei zu bewerben. Die jahrelangen Vorarbeiten waren zuvor mit dem Aufbau einer Wahlkampforganisation und dem Kauf eines nach seiner Tochter "Caroline" benannten Privatflugzeuges intensiviert worden. Die ganze Familie Kennedy unterstützte den Wahlkampf - sein Bruder Robert organisierte das generalstabsmäßig vorbereitete Projekt "Kennedy for President". Dieser Präsidentschaftswahlkampf setzte neue Maßstäbe für einen modernen Medienwahlkampf. Zum ersten Mal fand ein Fernsehduell zwischen dem Kandidaten der Republikanischen Partei, Richard Nixon, und dem Kandidaten der Demokratischen Partei, John F. Kennedy, statt. Der immer braungebrannte, jugendliche Kennedy, voller Charme und Esprit, vermittelte der amerikanischen Bevölkerung eine Aufbruchsstimmung, die nach dem atmosphärisch gefühlten Stillstand der Eisenhower-Jahre einen neuen Geist für Amerika versprach.

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Link: Fernsehdebatte von Kennedy und Nixon, 26. September 1960 (real-Video)
American Presidents Life Portraits

 


Wahlkampfbutten und Sticker, 1960

Wahlkampfbutten und Sticker, 1960

Wahlkampfbutten und Sticker, 1960
Nach seiner Zeit im Kongress hatte Kennedys Republikanischer Gegenkandidat Richard Nixon als Vizepräsident acht Jahre lang Regierungserfahrung gesammelt. Doch Eisenhower hatte ihn selten an wichtigen Entscheidungen beteiligt und unterstützte Nixons Wahlkampf nur halbherzig.



"New Frontier"

Kennedy formulierte den Anspruch einer neuen Generation, die bereit war, Verantwortung zu übernehmen. Die Jugend forderte Kennedy auf, sich als die neuen Pioniere einer "New Frontier" aktiv den vielen Herausforderungen im In- und Ausland zu stellen. "New Frontier" wurde später zum Label seines Regierungsprogramms, unter das verschiedene Reforminitiativen wie z.B. das Peace-Corps subsumiert wurden.
Ursprünglich war die "Frontier" die symbolhafte Bezeichnung für die Grenze zwischen "Zivilisation" und "Wildnis" während der Ausdehnung der Vereinigten Staaten in Richtung Westen. In den 60er Jahren wurde die "Frontier" immer mehr zum Synonym für die unendlichen Weiten des Weltraums und den Pioniergeist, den man zur Erforschung des Alls brauchte.

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Link: Rede Kennedys beim Nominierungsparteitag der
Demokraten in Los Angeles, 15. Juli 1960
John F. Kennedy Library



Antikatholisches Pamphlet gegen Kennedy "Wollen Sie so etwas sehen?", 1960

Antikatholisches Pamphlet gegen Kennedy "Wollen Sie so etwas sehen?", 1960


Antikatholisches Pamphlet gegen Kennedy "Wollen Sie so etwas sehen?", 1960


Noch nie war ein Katholik im protestantischen Amerika zum Präsidenten gewählt worden. Kennedy sah sich im Spätsommer 1960 einer antikatholischen Kampagne ausgesetzt, die ihn als papsthörig darstellte und davor warnte, dass das Land künftig vom Vatikan aus regiert werde. Kennedys Lager startete eine Gegenoffensive: Kennedy versprach, nach einem Wahlsieg die Verfassung zu achten und die Trennung von Kirche und Staat nicht anzutasten.

Kritiker trauten dem jungen Kennedy das höchste Amt im Staat nicht zu. Sein Katholizismus war eine seiner Schwachstellen für seine Gegner. Große Teile des protestantischen Amerikas wollten keinen Katholiken als Präsidenten wie die Broschüre zeigt.
Kennedy entkräftete die Vorwürfe dadurch, dass er sich zur uneingeschränkten Trennung von Kirche und Staat bekannte. Sein Amtseid gelte nicht einer religiösen Gemeinschaft, sondern Amerika, das für die Religionsfreiheit stehe. Außerdem habe im Zweiten Weltkrieg auch keiner nach seiner Konfession gefragt, als er für Amerika sein Leben aufs Spiel setzte. Trotz dieser Offensive durch Kennedy verloren die Demokraten im Vergleich zu 1956 deutlich bei der protestantischen Wählerschaft.

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Das Ergebnis der Präsidentschaftswahl von 1960 (Karte)

Das Ergebnis der Präsidentschaftswahl von 1960

Der Präsidentschaftskandidat, der die meisten Stimmen in einem Einzelstaat auf sich vereinen kann, erhält mit wenigen Ausnahmen alle Elektorenstimmen dieses Staates. Deren Zahl entspricht der jeweiligen Zahl der Abgeordneten im Repräsentantenhaus plus der beiden Senatoren. Wenige tausend Stimmen in einem Staat mit vielen Elektoren können wahlentscheidend sein.

Das Ergebnis der Präsidentschaftswahl vom 8. November war denkbar knapp. Die Auszählung zog sich bis weit in den nächsten Morgen hin. Kennedy hatte nur knapp 113.000 Stimmen mehr erhalten als Nixon - bei einer Rekordwahlbeteiligung von fast 70 Millionen Amerikanern. Der Vorsprung war in den Einzelstaaten oft hauchdünn gewesen. In vielen Fällen wurden die Ergebnisse angezweifelt. Die Republikanische Partei von Illinois erhob Manipulationsvorwürfe gegen den Demokratischen Bürgermeister Richard Daley und die örtliche Mafia. Auch Richard Nixon war überzeugt, dass Kennedy ihn um den Wahlsieg betrogen hatte. Gerichte stellten jedoch keine systematische Wahlfälschung fest.
Nur knapp die Hälfte der Wähler hatte für Kennedy gestimmt. Er besaß kein wirkliches Mandat für seine Politik. Im Kongress gab es zwar weiterhin klare Demokratische Mehrheiten. Doch die Zustimmung der konservativen Demokraten aus den Südstaaten zu einem Reformkurs war keineswegs sicher.

Link: Rede zum Amtsantritt, 20. Januar 1961 (real-Video)
American Presidents Life Portraits

 

Link: Rede zum Amtsantritt, 20. Januar 1961 (real-Audio)
John F. Kennedy Library

 

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